Die Feste zu Mainz und Mailand. — Der dritte Kreuzzug. 85
Heinrich der Löwe erwehrte sich anfangs seiner vielen Feinde
iit Norddeutschland nicht ohne Erfolg; als aber Friedrich selbst gegen
ihn zog, fiel ein Vasall um den andern von ihm ab, so daß er die
Gnade des Kaisers nachsuchen mußte; zu Erfurt warf er sich (1181)
diesem zu Füßen nnd erhielt seine Allode Braunschweig und Lüne¬
burg zurück, mußte aber in die Verbannung gehen; er begab sich
Zunächst in die Normandie und dann nach England.
Pie Aeste zu Warn; und Mailand.
Nachdem 1183 zu Konstanz mit den Lombarden ein Ausgleich zu
stände gekommen war, feierte der Kaiser 1184 zu Mainz die Schwertleite
seiner beiden ältesten Sohne (Heinrich und Friedrich), die sich zu
einem glänzenden Friedensfest gestaltete, von welchem fahrende Sänger
noch lange zu erzählen wußten.
Dieser Feier folgte bald eine nicht minder herrliche, als Bar¬
barossas ältester von den Fürsten schon zum Nachfolger erkorener
Sohn Heinrich die Erbprinzessin des normannischen Königreiches
von Neapel und Sizilien, Konstanze, zur Gemahlin nahm. Die
mit dem Kaiser ausgesöhnten Mailänder hatten selbst um die Ehre
gebeten, daß die Vermählung in den Mauern ihrer neu erstandenen
Stadt abgehalten werde 1186.
Der dritte Kreuzzug 1189—1192.
1187 war das Königreich Jerusalem vom Sultan Saladin
von Ägypten zerstört worden.
Die Kunde hievon rief im Abendlande die schmerzlichste Auf¬
regung hervor. Die drei mächtigsten Fürsten der Christenheit, der
Kaiser und die Könige Philipp Ü. Augustus von Frankreich und
Richard Löwenherz von England, rüsteten zu einem neuen Kreuzzug.
Von Regensburg aus drang Friedrich durch Ungarn und durch das
byzantinische Reich in Kleinasien ein, besiegte den Sultan von Jkoninm
vor den Mauern seiner Hauptstadt, die erstürmt wurde, und gelangte
bis nach dem alten Kilikien. Hier ertrank er 1190 im Flnße Saleph.
An die Spitze des deutschen Kreuzheeres trat jetzt sein Sohn, der
Herzog Friedrich von Schwaben, der dasselbe bis vor die Stadt
Akkon führte, die von der Ritterschaft des zerstörten Königreichs
Jerusalem belagert wurde. Als im Lager vor Akkon Seuchen
ausbrachen, stiftete Friedrich einen Verein zur Krankenpflege, aus
welchem der Deutschherrnorden hervorging, starb aber selbst, noch vor
Einnahme der Stadt, worauf der Herzog Leopold von Österreich
die Führung des sehr zusammengeschmolzenen deutschen Heeres
Unterwerfung
Heinrichs
1181.
Vermählung
Heinrichs mit
Konstauze
1189.
Saladin er¬
obert Jeru¬
salem 1187.
Barbarossas
Tod 1190.
Der Deuts ch-
herruorden.