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wetter. Und als ich ganz nahe war, da zog er eine blanke Rippe
aus dem Leibe; damit hat er so auf mich losgeschlagen, daß ich beinah'
tot wär' liegen geblieben.“ — „Siehst du,“ sprach der Fuchs, „was
du für ein Prahlhans bist?“
197. Die Stadtmaus und die Feldmaus.
Eine Stadtmaus ging spazieren und kam zu einer Feldmaus; die
that ihr gütlich mit Eicheln, Gerste, Nüssen und womit sie konnte. Aber
die Stadtmaus sprach: Du bist eine arme Maus; was willst du hier in
Armut leben? Komm'
mit mir; ich will dir und
mir genug schaffen von
allerlei köstlicher Speise!
Die Feldmaus zog mit ihr
hin in ein herrliches,
schönes Haus, in dem die
Stadtmaus wohnte. Sie
gingen beide in die Vor—
ratskammern. Da war
vollauf Brot, Käse, Speck,
Würste und Butter. Die
Stadtmaus sprach: Nun
iß und sei guter Dinge;
solche Speise habe ich
täglich im Überfluß! Indes
kommt der Kellner und
rasselt mit den Schlüsseln
an der Thür. Die Mäuse erschrecken und laufen davon. Die Stadt—
maus fand bald ihr Loch; aber die Feldmaus wußte nirgend hin, lief
ängstlich die Wand hinauf und brachte kaum ihr Leben davon. Als der
Feldmäuse
Kellner wieder hinaus war, sprach die Stadtmaus: Es hat nun keine
Not; laß uns ed wieder guter Dinge sein! Die Feldmaus antwortete