ttl.Ztr. Die neuere Zeit, vor: der-Rrformation bis jetzt.
ten am pristen. Sep». mit ihren Heeren ein großes Dank-
fest für sy viele Wohlthaten. ^ .
Die Schlacht bei Denncwi<z, 6. Sept. —
Verdruß über alle die Verluste schickte Napoleon seinen
kühnsten Marsch all Ney mit einem neuen Heere von
80,000 Mann gegen Berlin ab/ mit dem gemessensten
Befehle, diese Hauptstadt, cs koste was es wolle, zu er¬
obern. Aber der Marschall hatte das Unglück, auf die¬
selbe Bülowschc Hcerschaar zu treffen, die auch seinen
Vorgänger so übel zurückgewiesen hatte. Bei Dennewitz
hielt ihn diese viel kleinere Schaar in seinem Marsche auf
und Mng sich allein mit ihm bis zum Abende herum. Es
war ein sehr heißer Kampf für die wenigen Preußen; er
kostete v.ielen treuen und braven Männern das Leben;
aber für die Rettung des Vaterlandes war ihnen das Leben
nicht zu theuer, und ihr Opfer wurde herrlich belohnt.
Der Feind mußte überall zurückweichen, und als am Aben¬
de der Kronprinz von Schweden mit den Schweden uub
Russen Zur Hülfe herbeikam, war der Sieg schon gewon¬
nen. Der Rückzug der Franzosen wurde nun zur völli¬
gen Flucht; ihre Ordnungen lösten sich auf, ihr Geschütz
von 80 Stücken ließen sie im Stich, und mehrere Haufen
waren in solchen Schrecken gerathen, daß sie sich, nach
wcggeworftncu Waffen, geradezu auf die Flucht nach dem
Weine hin begaben. Von diesem Tage an war der Ge¬
danke, Berlin zu erobern, von den Franzosen gänzlich
und auf immer aufgegeben.
Alles, was Napoleon sich ansgedacht hatte, war mi߬
lungen. Wenn Mäßigung in seinem Gemüthe gewesen
wäre, so würde er nun gesehen haben, daß seines Blei¬
bens in Deutschland nicht mehr sey; er würde Sachsen
verlassen, sich an den Rhein zurückgezogen, seinen Heeren
Ruhe gegönnt und den Frieden angeboten haben. Er hät¬
te dann seine Krone retten und viel Blut sparen können.
Mein sein innerer Grimm ließ das nicht zu. Den gan¬
zen September hindurch suchte er sich in der Gegend von
Dresden zu behaupten, zog bald gegen. das große Heer,
an die Gränzen von Böhmen, bald gegen Blücher, an die
von Schlesien, um irgendwo einen Vortheil zu erringen;
allein er ermüdete und schwächte nur seine Truppew auf
eine unerhörte Weise und erreichte seinen Zweck doch mcht.
Aber auch den Verbündeten war dieser langsame Gang
sehr zuwider. Da machte der Fetdmarschalt Blücher mir
seiner raschen Entschlossenheit dem ungewissen Zustande
ein Ende. Ganz unerwartet ging er in der Nacht vom
2. auf den 3. Octvber, während in seinem Lager, dw