Valcntinian 3. 
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mit ihr in Gallien. — Bereits im Jahre 415 ward 
Adolph in Spanien ermordet. Wahrend der Zeit hatte 
der Feldherr des Honorius, Constan eins, den Usurpa¬ 
tor Constantin in Gallien besiegt, wofür er vom Honorius 
dessen verwittwete Schwester Placidia zur Gemahlin 
(417) erhielt, und zum Augustas ernannt ward (-j- 421). — 
Honorius war nun der schönsten Provinzen des abend¬ 
ländischen Reiches beraubt, und das ihm übrig gebliebene 
Italien war so verwüstet, daß die Barbaren daselbst nicht 
einmal den Sitz eines neuen Reiches gründeten. Auch 
Britannien, das man von den römischen Legionen ent¬ 
blößt hatte, blieb den Einfallen der in die Hochländer zu¬ 
rückgedrückten Eingebohrnen und den Korsarenangriffen der 
Sachsen ausgesetzt, bis es im Jahre 426 von den Römern 
auf immer aufgegeben ward. 
258. 
Valentin ian 3. 
Honorius starb (423) zur rechten Zeit. Der Ge¬ 
heimschreiber Johannes, begünstigt von den Truppen, 
bemächtigte sich zwar des Thrones, unterlag aber (425) 
dein Kaiser des Ostreichs, Theodosius 2. Da ward der 
Schwesiersohn des Honorius (von dem Con starr ti u s), 
der sechsjährige V a l e n t i n i a u 3 ( 425 — 455), unter der 
Vormundschaft seiner Mutter, Placidia, auf den Thron 
erhoben. Diese Weiberregierung, und in der Folge die völ¬ 
lige Unfähigkeit des Valentinian zur Regierung, vollendeten 
das Unglück dieser Zeiten. Zwar lebte noch ein Mann, der, 
bei vieler Arglist, persönliche Tapferkeit und Umsicht der 
Verhältnisse genug besaß, um den völligen Untergang des 
Reiches eine Zeitlang aufzuhalten, der Feldherr A6tius; 
bald führten aber die innern Zerrüttungen in den Ueberre- 
sten der ehemaligen Provinzen, der allmahlige gänzliche 
Verlust dieser Provinzen, die Plünderung und Entvölkerung 
Italiens in diesem Zeitraume, und die siegenden barbarischen 
Stamme, die sich immer mehr in den Folgen ihrer Siege 
auf dem römischen Gebiete begreifen lernten, die endliche 
völlige Auflösung des Westreichcs herbei.
	        
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