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Achter Zeitraum. 
ten Pariser Frieden, nur wenig von den letzten Einverlei¬ 
bungen. Noch immer blieb es im europäischen Staaten¬ 
systeme ein mächtiges, in sich abgerundetes, durch die Re¬ 
volution zur Wiedergeburt seines innern Lebens gebrachtes 
und durch eine vollsvertretende Verfassung zweckmäßig orga- 
nisirtes. Reich von 29 Millionen Einwohnern. — Gro߬ 
britannien erhielt, durch die letzten Ereignisse, seinen 
mit dem Prcßburgcr Frieden verlornen Einßiiß auf das 
europäische Festland zurück, behielt den seit 20 Jahren er¬ 
rungenen Welthandel, die in ganz Europa zusammenerober¬ 
ten Flotten, und viele der ihm am vortheilhaftesicn gelege¬ 
nen französischen, niederländischen und spanischen Kolonieen. 
vergrößerte und verstärkte Hannover; sprach zu Wien man¬ 
ches Wort der Entscheidung in allen europäischen Angele- 
genheiten, und vergrößerte, nach den in seinem Kabinette 
vorherrschenden politischen Ansichten, das neugeschaffene Kö¬ 
nigreich der Niederlande, und den in Piemont hergestellten 
König von Sardinien.— Rußland, eine Riesenmacht, 
welche, seit Katharina'ö Regierung, bereits 7 Millionen Po¬ 
len, viele Lander der Pforte, die Krimm, Grusinien, Kur¬ 
land, Finnland und persische Provinzen in Asien mit seinem 
Stammlande vereinigt hatte, vollendete sein politisches Ge¬ 
wicht in Europa durch den Erwerb des größten Theiles des 
Herzogthums Warschau unter dem Namen: Königreich Po¬ 
len. — Das Unssche Reich, seit tausend Jahren bis 
zum Jahre 1806 das erste Reich der Christenheit, ward, 
als Reich und mit der Kaiserwürde, nicht wieder herge¬ 
stellt; vielmehr trat die neue politische Erscheinung ein, 
daß die europäischen Hauptmächte in der Mitte dieses Erd¬ 
theils, statt eines mächtigen Reiches, einen aus 39 sehr 
verschiedenartigen Bestandtheilen gebildeten Staatenbund 
errichteten und bestätigten, von welchem die große Bestim¬ 
mung des erloschenen teutschen Reiches — der S chwer- 
punct des ganzen europaischen, Staatensy st e m s 
zu seyn — nicht ohne Schwierigkeit zu verwirklichen seyn 
dürfte.— Die Schweiz, obgleich durch drei neue zuge¬ 
wiesene Cantone vergrößert, blieb doch, nach der neuesten 
Bestimmung ihres Schicksals, in der politischen Unbedcuten-
	        
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