Italien.
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wahrend dieses Zustandes des Zwanges, der Herzog von
Calabrien die Regentschaft nach dem Decrete vom io Dee.
1820 fortführen werde; und daß, nach der Verfassung,
alle Maasregeln zur Rettung des Staates zu ergreifen
waren.//
Gleichzeitig wurden die Kriegsrüstungen vom Parla¬
mente beschlossen und vom Regenten genehmigt. Das au¬
ßerordentliche Parlament lósete sich am 28 Februar auf;
das neue ordentliche trat am 1 Marz zusammen. Dagegen
erließ der Oberbefehlshaber des östreichischen Heeres von
F rimo nt aus Padua (4 Febr.) eine Proclamation an sein,
nach Neapel vordringendes, Heer, dem der Papst freien
Durchzug durch dcu Kirchenstaat verstattete. Ein 2lusruf
Ferdinands 4 aus Laybach (23 Febr.) forderte die Land-
und Seemacht Neapels auf, die Truppen seiner Ver-
bündeten als Freun de anzusehen und zu em-
p fange n.
Das Heer von Neapel bestand aus zwei Abtheilungen,
von welchen die erste, größtcutheils aus Milizen bestehend,
der General Wilhelm Pepe, die zweite der Herzog de la
Rocca-Romana befehligte. Allein der General Pepe,
der (7 Marz) aus seiner Stellung zwischen Civica Ducale
und Aguila gegen Rieti mit 10,600 Mann vorrückte,
ward von den Oestreichern unter Wallmodcn geschlagen, und
feine Truppen zerstreuten sich auf dem Rückzüge in großer
Unordnung. Eben so siegten die Ocstreicher in den Eng¬
pässen von Abruzzo, wodurch das feste Lager von M'gnano
umgangen ward, in welchem die Generale Carascosa und
Filangieri standen. Die -Minister der drei Congreßmarhte
verließen Neapel; der brittische und französische blieben,
und erklärten sich für neutral. Der König Ferdinand
reifete von Laybach nach Florenz; ihn begleiteten der Fürst
Ruffo, und die außerordentlichen Gesandten Oestreichs, der
Baron Vincent, Rußlands, der Graf Pozzo di Borgo,
Preußens, der Graf Truchseß, und Frankreichs, der Graf
Blacas.