Allgemeine Geschichte Europa's. 
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Commissarien an ihn abgesandt. Allein Dumonriez, der 
unterdessen mir dem Prinzen von Coburg zur Wiederherstel¬ 
lung der ersten Verfassung und zur Bekriegung des Con¬ 
vents in Unterhandlungen getreten war, lies; die Deputieren 
des Nationalconvents bei ihrer Ankunft im Lager (1 Apr.) 
verhaften, und lieferte sie dem östreichischen Feldherrn auS. 
Schon am 3 Apr. ward er von dem Convente für einen 
Verrathet des Vaterlandes und außer dem Gesetze erklärt. 
Als er aber sein Heer aufforderte, ihm nach Paris zu fol¬ 
gen, die Anarchie aufzuheben und einen eonsiitutiouellcn Kö¬ 
nig zu ernennen, sah er sich von demselben verlassen, und 
floh, mit seinem Freunde, dem General V a l e n c c, und 
begleitet von ungefähr 4500 Mann, zu den Oestrcichcrn. 
Doch diese gaben ihn in diesem kritischen Augenblicke auf, 
und Dumouriez flüchtete nach England. 
Bei der durch Dumouriez's Niederlagen und Flucht be¬ 
wirkten Unordnung in der Nordarmce liest der Convent da¬ 
mals Oestreich den Frieden auf den Stand der Dinge, wie 
vor dem 20 Apr. 1792 *) anbieten, und versprach, die im 
Elsaß und in Lothringen beeinträchtigten Rcichsstande zu 
entschädigen; allein Oestreich rechnete in jenem Zeitpuncte 
auf glanzende Erfolge und bedeutende Eroberungen. In der 
That versetzte auch Coburg den Krieg auf das französische 
Gebiet; Clairfait besiegte (8 Mai) bei Raimes den 
General Da mp ierre, der am folgenden Tage an seinen 
Wunden starb, und den unfähigen Cnstine zu seinem 
Nachfolger hatte. C o b u r g warf darauf (23 Mai) die Fran¬ 
zosen auS ihrem Lager bei Famarö; die Festungen Cond» 
und Valenciennes sielen in die Hände der Oestrcicher, 
und Custine, der zu ihrer Rettung nichts gethan hatte, 
blutete am 28 Aug. zu Paris unter der Guillotine. 
Gleichzeitig siegten die Preußen am Oberrhcine. Kalk¬ 
reuth nöthigte (22 Iuly), nach einer fünfwöchentlichen 
*) Geheime Geschichte der Nasiadter Friedcnsunterhandlungen, 
Th. i, S. 40 f.
	        
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