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Palästina unter Königen.
und von der pH önici sehen Küste bis an den arabischen
Meerbusen; gleichzeitig überwältigte David Syrien und
Jdumaa. Die Nation bekam einen neuen kriegerischen
Schwung, galt mehr, als bisher, bei ihren Nachbarn,
gewann an Reichthum, Künsten und Gewerbssinn, und
erhielt in dem, den Jebnsitern entrissenen, Jerusalem
einen bleibenden Sitz der Gottesverehrung und Regierung,
wo David mit Hülfe der Tyrier einen Pallast erbaute,
und die Aufführung des Tempels vorbereitete. Zwar war
David selbst nicht frei von individuellen Fehlern; frühzeitig
aber durch die Bildung, di^er in der Prophetcnschule erhal¬
ten hatte, an den Begriff eines einigen Gottes gewöhnt, haßte
er den Götzendienst, unterstützte die mosaische Verfassung,
und begünstigte die Priester. Zwar konnte er das Natio¬
nalheiligthum, den jerusalemischen Tempel, nicht selbst
erbauen; er gab aber dem ganzen Gottesdienste mehr Pracht
und Glanz, und hinterließ seinem Nachfolger die in seinen
Kriegen zusammengebrachten Schatze. Die Künste ge¬
wannen unter seiner Regierung, besonders die religiöse
Dichtkunst, die durch ihn und die Sauger an seinem
Hofe weiter ausgebildet ward. In seinen eignen Hymnen
spricht ein kräftiger, sieggewohnter Geist, und in seinen
Elegieen die Trauer über persönliche Fehler und Verirrun¬
gen. Schon gegen das Ende seiner Tage erhielt seine Re¬
gierung den Anstrich einer Serailregierung, deren politische
Wirkungen sich in den Empörungen seiner Söhne zeigten.
Nicht den ältesten seiner Söhne (den Adonia, nach dem
Tode des Ammon und Absalom), sondern seinen Liebling
Salomo ernannte er zum Nachfolger, und das Volk
willigte ein in diese Ernennung.
Die Regierung des Salomo war die glänzendste wah¬
rend der monarchischen Verfassung der Juden. Mehr noch,
als sein Vater, scheint er durch Wissenschaften und Künste
gebildet gewesen zu seyn, und mit dem Sinne für beide
genoß er und sein Volk die Früchte des Friedens, den sein
Vater wahrend einer stürmischen Regierung erkämpft hatte.
Mit den Künsten kam aber auch der Lurus, die Ueppigkeit
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