Aethiopier. 
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ryerden können. Nicht alle diese Völker waren Neger, d. h. 
nicht alle hatten graüses Wollhaar; durch eine dunkle, oder 
auch völlig schwarze Farbe unterschieden sie sich aber auf¬ 
fallend von den Bewohnern Asiens und Europeas. Ihre 
Hauptsitze waren in den Landern, die wir jetzt unter dem 
Namen Nubien und Ab yssinien kennen. Mehrere die¬ 
ser Völkerschaften waren N o m a d e n; andere A ck e r b a u e r; 
andere Troglodyten, die in der Gebirgskette wohnten, 
die längs des arabischen Meerbusens hinlauft, und sich am 
Ende desselben ins mittlere Afrika erstreckt; wieder andere 
lebten von der Jagd, oder am Ufer des Meeres von 
dem Fischfänge.— Die Troglodyten dieser Gegenden 
sind eigentlich Nomaden, die blos zur Regenzeit in ihre 
künstlich in die Felsen gearbeiteten Höhlen mit ihren Fami¬ 
lien und Heerden fliehen, sobald es aber die Jahreszeit er¬ 
laubt, ihre Heerden in die fruchtbaren Thaler zurückführen. 
Die große nördliche Wüste in Afrika trennte diese 
a t h i o p i sch e n Völker von den Libyern, die nie in 
dieser Wüste bis in die Gegend des heutigen Tombuctu 
streiften. 
Der Name der äthiopischen Völker glanzt bereits 
in den frühesten Sagen der mehresten gebildeten Nationen 
des Alterthums*). Die Jahrbücher der ägyptischen Priester 
erzahUn von ihnen; die Völker des innern Asiens am 
Euphrat und Tigris durchflochten die Sagen von den Ero¬ 
berungen und Kriegszügen ihrer Helden und Heldinnen mit 
äthiopischen Dichtungen; in einem nicht weniger frühen Zeit¬ 
alter schimmern sie in der griechischen Mythologie. Als die 
Griechen Italien und Sicilicn noch kaum dem Namen nach 
kannten, war der Name der Äthiopier schon in dem Munde 
ihrer Dichter. Sie sind das fernste der Völker; die gerech¬ 
testen der Menschen; die Lieblinge der Götter. Zu ihnen 
reisen die Bewohner des Olymps und nehmen Theil an 
ihren Festen; ihre Opfer sind ihnen am wohlgefälligsten 
unter allen, welche Sterbliche darbringen. So erscheinen 
I Heeren, Th. 2, S. 34°. N. A.
	        
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