Italien. 
schon in den ältesten Zeiten in den Handen dieses Volkes, das, 
vielfach von seinen Nachbarn angefeindet und bekriegt, end¬ 
lich den Römern unterlag *). Doch erhielten die Römer von 
den Etruskern Kultur und Bildung, die überall in den älte¬ 
sten Zeiten in allen Erdstrichen von den Besiegten auf die 
Sieger übergingen. Die Uneinigkeit der einzelnen etruski¬ 
schen Stamme, so wie der Andrang der Gallier vom Nor¬ 
den her gegen sie, scheinen zwei Hauptursachen ihrer Besie¬ 
gung von den Römern gewesen zu seyn. Denn seit der 
Aufnahme des stolzen Targuinius in Etrurien, und seit dem 
Glücke des Porsena, sahen die Römer diesen Staat als 
ihren gefährlichsten Nachbar an, weil eine Demüthigung, 
wie sie Rom von dem Porsena erfahren hatte, von diesem 
Soldatenvolke nicht verziehen werden konnte. Es darf also 
nicht befremden, wenn ein durch Lurus, Handel und Künste 
üppig gewordenes und erschlafftes Volk, dessen Städte noch 
überdies unter sich nur durch einen lockern politischen Bund 
zusammenhielten, den ununterbrochen angreifenden Römern 
erlag. — Mag auch immer späterhin der Geist der in Ita¬ 
lien ankommenden pelasgischen und gallischen Stamme auf 
die Etrusker, besonders in den plastischen Künsten, gewir- 
kct babcn; so war doch diesem Volke der ursprüngliche Cha¬ 
rakter seiner Kultur eigenthümlich. Die Kultur der Etrusker 
tragt das Gepräge eines e u r o p a i sch e n Geistes, und 
scheint von keinem asiatischen oder afrikanischen Volke ent- 
*) Neue Ansichten über die Etrusker, so wie überhaupt über die 
ganze italienische Vorzeit, enthalt der erste Theil von B. G. 
Niebuhr's römischer Geschichte. S. 79 ff. — Von diesem 
Werke (das der Vers, bis zum Marc Aurel, wo Gibbon 
anhebt, fvrtführen will), erschienen 2 Theile. Berl. igu u. 
12. g. welche bis zum Jahre 417 nach Roms Erbauung gehen. 
— Vergl. Aug. Wilh. Schlegel's (scharfsinnige, von Hy¬ 
pothesen aber auch nicht freie,) Beurlheilung dieses Werkes in 
den Heidelberg. I a h r b. igi6, Sept., S. gzz ff. und W. 
Wachsniuth's alrere Geschichte des römischen Staates, 
Halle, igi9. g. — Aus dem Standpunkte politischer Ansich¬ 
ten zeichnen sich aus: Fr. Buch holz, philosophische Unter¬ 
suchungen über die Römer. 3 Theile. Berl. 1819 f. g.
	        
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