Full text: Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung

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II. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. 
(Muster) zu verwerfen sind. Die Landschaften-, Historien-, und Genre¬ 
tapeten sind Zu verwerfen. Diese „gedruckten Bilder" mit ihren harten 
Formen und Tönen vermögen uns über ihre wahre Natur nicht zu täu¬ 
schen, und sind eine ebenso große Geschmacksverirrung als die in Stickerei 
ausgeführten Porträts für Möbel- und Zimmerschmuck. 
Eine englische Tapetenfabrik hat neuerdings ein Fabrikat auf den 
Markt gebracht, welches Beachtung verdient; es ist die Pavy'sche Patent- 
silztapele. Sie ist aus einer Art japanesischem Papier, d. i. einem aus 
Holz, Hanf und Baumwolle bestehendem, festem, dickem, nicht brüchigem 
Papier fabriziert. Das Papier ist weiß gepreßt, zeigt auf beiden Seiten 
verschiedene Dessins und ist bereits in geringerer Entfernung den gewebten 
Stoffen zum Verwechseln ähnlich. Die Fabrik macht daraus nicht allein 
Tapeten, sondern auch Vorhänge, Draperieen, Möbelüberzüge, welche sich 
auch auf feuchten Wänden ausgezeichnet bewähren. 
Di’- H. Zwick im Jahrbuch der praktischen Baugewerke. . 
187. Die Kleinmotoren int Gewerbebetrieb. 
Nachdem die Dampfmaschine ihre ersten Triumphe gefeiert hatte, ver¬ 
fiel man vor 50 Jahren auf den Gedanken, den immerhin etwas teuren 
und gefahrvollen Betrieb mit Dampf durch eine andere motorische Kraft 
zu ersetzen. So entstanden die kalorischen Maschinen. Der Erfinder 
derselben ist der Schwede Erikson, der im Jahre 1833 in London die 
erste fünfpferdige kalorische Maschine herstellte. Doch die gehegten Erwar¬ 
tungen erfüllten sich nicht, und bald kam man zu der Erkenntnis, daß die 
Heißluftmaschinen nicht imstande seien, die Dampfmaschinen im großen 
und ganzen zu verdrängen. Mußte man die Hoffnung, in der Expansiv¬ 
kraft der erwärmten Luft einen billigen Ersatz für den Dampf zu finden, 
auch gänzlich aufgeben, die Maschine blieb, und einige Jahrzehnte später, 
als das Bedürfnis sich geltend machte, dem Kleingewerbe eine billige, 
gefahrlose, überall verwendbare Betriebskrast zur Verfügung zu stellen, 
griff man auf die Konstruktion der kalorischen Maschinen zurück. Von 
der Dampfmaschine mußte schon deshalb abgesehen werden, da sie bei un¬ 
genügender Aufsicht nicht allein dem Besitzer, sondern auch der Nachbar¬ 
schaft gefährlich wird und nicht überall aufgestellt werden darf. Zudem 
ist bekannt, daß sie (in der Regel) in kleiner und kleinster Ausführung un- 
ökonomisch arbeiten. So begrüßte man mit großen Hoffnungen die ersten 
Motoren für das Kleingewerbe (1852), welche die Spannkraft der er¬ 
hitzten Luft als motorische Kraft verwendeten. Diese Motoren sollten von 
den Mängeln der Dampfmaschine frei sein und außerdem noch andere Vor¬ 
züge haben, die ihre Anwendung überall möglich und empfehlenswert 
machen. Fragen wir, welche Eigenschaften muß ein Kleinmotor haben, 
um wirklich eine möglichst allseitige Anwendung finden zu können, so wer¬ 
den es folgende sein: 
a) er muß überall sich aufstellen lassen, selbst in bewohnten Räumen 
höherer Stockwerke;
	        
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