Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

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332 v. Chr., als der Welteroberer Alexander der Große, König 
von Macédonien, vermittelst eines aufgeworfenen Dammes eS ein¬ 
nahm und zerstörte. Er ließ zwar die Stadt wieder aufbauen, aber 
ihre frühere Blüthe erreichte sie nie wieder. Denn noch in demsel¬ 
ben Jahre legte Alexander in Aegypten die Stadt Alexandria an, 
wohin sich von nun an der Welthandel zog. Seit dem Falle von 
Tyrus ist da« phönizifche Küstenland durch fortgehende Versandun¬ 
gen zu einer wahren Sanddüne geworden, und ärmliche Fischer¬ 
hütten stehen jetzt dort, wo früher die volkreichsten Städte blüheten. 
Vierter Abschnitt. 
Die Babylonier und Assyrier; die Meder. — Sic werden abwechselnd die 
herrschenden Böller in Mittelasien und erreichen unter einzelnen glücklichen 
Eroberern eine schnelle Blüthe-, versinken aber dann durch Empörungen im 
Innern und Kriege nach Außen immer mehr in Ohnmacht und kommen 
zuletzt unter die Herrschaft der Perser. 
Wohnsitz der Babylonier und Assyrier. — Der Wohnsitz 
dieser kriegerischen Völker war das mittlere Asien, insbesondere die 
große Ebene, welche sich zwischen dem Euphrat und Tigris aus¬ 
breitet. Diese Zwillingsströme entspringen unweit von einander auf 
dem armenischen Hochgebirge und sind, bei dem Mangel an Regen, 
durch jährliche Überschwemmungen für diese Ebene das, was der 
Nil für Aegypten ist. Zahlreiche Kanäle leiteten das befruchtende 
Wasser nach allen Richtungen hin. Diese Ebene voll der Anmuth 
und des Segens war deshalb auch der älteste Wohnsitz der Menschen. 
Sie wurde von den Semiten, den Nachkommen des Sem, Siuear 
oder Sennaar, von den Griechen aber nach der Hauptstadt Babylon 
Babylonien genannt. Babylon oder Babel lag zu beiden Seiten 
des unteren Euphrat und erhob sich bald zu einer riesenartigen Größe. 
Sie war im Viereck gebauet und hatte neun Meilen im Umfang. 
Thurmhoch war die Ringmauer und so breit, daß auf dieser sechs 
Wagen neben einander fahren konnten. Eine breite Brücke führte 
über den Strom, mit einem hohen Palaste an jedem Ufer. Beide 
Paläste trugen auf gewölbten Terrassen die schönsten Gärten mit 
Blumen und Bäumen, welche wie durch eine Zauberkraft frei in der
	        
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