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Jahn und Schönfeldt auf einem Wagen nach Nogent l'Artaud
zum Einkauf von Lebensmitteln geschickt. Irrtümlicher Weise
schlugen sie am zweiten Reifetage einen Weg ein, der nicht
nach Nogent l'Artaud, sondern nach Nogent sur Seine führte,
das außerhalb des Bereiches der deutschen Truppen lag. Wie
es ihnen infolge dieses Irrtums erging, darüber erzählt Schönfeldt:
„Es war ein kostbarer Tag, dieser 18. Oktober, und heiter
wie der Tag gings in die Landschaft hinein. Fritzfche richtete
sich hoch auf, schwenkte seine Büchse und rief, als wir das
nächste Dorf passierten: „Hoch Deutschland! Heut ist der 18.
Oktober!" Wir stimmten jubelnd ein, hinunter ging es durch
die schönen, lachenden Dörser. So kamen wir nach Provins.
Es war gerade Mittag.
Provins ist eine reizend gelegene Stadt am Fuß und
Abhang eines Berges; beinahe einsam vom Berge herab grüßt
eine alte Kirche; durch die Stadt aber schlängelt sich ein Fluß,
mit Lohmühlen und Gerbereien, und dazwischen — Rosengärten.
Einzelne Stämme standen noch in Blüte.
Wir fuhren auf den Markt, hielten vor einem Gasthaus,
um zu füttern, und begannen nun Fragen zu stellen, wie man
wohl thut, wenn man sicher und guter Dinge ist, als wir
plötzlich den Marktplatz mit Hunderten von Menschen sich füllen
sahen, viele bloß neugierig, aber die meisten ersichtlich feindselig.
Die Antworten aus unsere Fragen wurden immer kürzer; ein
Murmeln begann, ein Andrängen auf unfern Wagen zu, fo
daß Ehlers, der Ordre hatte alle Häkeleien zu vermeiden, uns
schnell entschlossen zurief: „aufsitzen", und im nächsten Moment
schon rasselte der Wagen wieder über das Pflaster hin, mitten
durch die auseinanderstiebende Menschenmenge hindurch, zur
andern Seite der Stadt hinaus. Ein Gespräch mit dem Wirt
hatte uns vorher schon genau die Richtung angegeben, die
Richtung auf das falsche Nogent. Es war noch dritthalb
Meilen.
Das Geschrei der Menge folgte uns, starb aber bald, und
der ganze Vorgang, dem wir bis dahin wenig Bedeutung bei-
gemessen hatten, da wir uns auf völlig gesichertem Boden
glaubten, war schon bald wieder vergessen, als wir 3/4 Meilen
hinter Provins in den Forst de Sordun eintraten, der mehrere
Stunden groß, das Terrain zwischen Provins und Nogent mit
seinen Wald- und Berg-Eoulissen ausfüllt. Wir mußten jetzt