30
VII. Die Kultur im sechzehnten Jahrhundert.
kleinen viereckigen Aufbau, der zuletzt spitz zuläuft und mit dem Zeichen
des Kreuzes geschmückt ist. In der Kirche selbst steht unter der hohen
Wölbung der Altar, über den sich ein säulengetragener Baldachin wie
ein Schutzdach spannt. In den Jnnenrand der Kuppel ist mit Riesen¬
buchstaben das Bibelwort eingeschrieben, auf das die katholische Kirche
ihre Lehre vom Papsttum gründet. Reicher Schmuck, vor allem eine
Fülle von Grabmälern ziert das Gotteshaus.
In derselben Zeit erwachte in Italien die Malerei zu neuem
rw*"
, mmi
Die Peterskirche in Rom.
Leben. Ihre Meister malten mit Vorliebe religiöse Bilder: Leonardo
da Vinci schuf sein berühmtes Abendmahl, Michelangelo schmückte
die Decke der Sixtiuischen Kapelle mit der Schöpfungsgeschichte, und
Raffael schenkte den Zeitgenossen seine Madonnen. Alle diese Dar-
stellungeu waren viel schöner und lebenswahrer als die Werke der
früheren Künstler.
Auch die Bildhauerei vervollkommnete sich immer mehr. Leo¬
nardo wie Michelangelo zeigten durch die Standbilder, die sie
schufen, welcher hohen Vollendung dieser Zweig der Kunst fähig war.
Der riesengroße David des letztgenannten Meisters ist noch heute eine