Object: [Oberstufe, [Schülerband]] (Oberstufe, [Schülerband])

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09. Der Geruch. Das Werkzeug des Geruches ist die Nase. Sie ist 
im Innern mit einer schleimigen Haut überzogen, deren oberster Teil den 
Namen „Riechhaut“ führt. In ihr liegen die Geruchsnerven, die den 
Geruch dem Gehirne übermitteln. Die Riechhaut sondert stets Schleim ab, 
der die riechenden Teilchen aufs innigste mit der Haut verbindet. Bei den 
meisten Menschen ist der Geruchsinn viel weniger als die andern Sinne aus— 
gebildet; manche wilde Völkerstämme machen indes hiervon eine Ausnahme. 
10. Der Geschmack. Das Werkzeug des Geschmackes ist die Zunge. 
Sie ist an der Oberseite mit einer dicken Schleimhaut überzogen, die mit 
vielen kleinen Warzen besetzt ist. Diese stehen mit den Geschmacksnerven 
in Verbindung, die sich in der Zunge verzweigen. Nur flüssige Stoffe oder 
im Speichel befindliche feste Körper vermag die Zunge zu schmecken. Köche, 
Weinreisende u. a. haben oft einen sehr feinen Geschmack und sind im stande, 
die verschiedensten Thee⸗ und Weinsarten ganz genau zu unterscheiden. 
11. Das Gefühl. Der Gefühlssinn hat seinen Sitz in der Haut, die 
aus drei Schichten, der Oberhaut, der Lederhaut und der Fetthaut besteht. 
Die Oberhaut ist ohne Gefühl. Die Lederhaut ist sehr fest und zähe, von 
vielen Nerven durchzogen und daher sehr empfindlich. In ihr liegen die 
Talgdrüsen, die Talg absondern, um die Haut geschmeidig zu erhalten. 
Zieht sich die Lederhaut bei Einwirkung der Kälte zusammen, so ragen die 
Talgdrüsen wie Knötchen auf der Haut hervor und bilden die sogenannte 
„Gänsehaut“. Durch Verstopfung der Ausgänge dieser Drüsen entstehen die 
Mitesser“. In der tiefern Schicht der Lederhaut befinden sich die Schweiß— 
drüsen, die in dem Schweißkanale die Lederhaut durchsetzen und an der 
Oberfläche der Haut als Schweißporen münden. Der Gefühlssinn ist besonders 
in den Fingerspitzen, in den Lippen und der Zunge fein ausgebildet. 
12. Die Hautpflege. Durch die Schweißdrüsen der Haut werden 
sortwährend schädliche oder überflüssige Stoffe des Blutes ausgestoßen; durch 
sie erhält aber auch das Blut eine Zufuhr von Sauerstoff. Für die Gesundheit 
des Körpers ist es daher von großer Wichtigkeit, daß die Kanäle der Haut 
stets offen gehalten werden, damit sie ihre Thätigkeit fortsetzen können. Das 
Stocken dieser Ausdünstungen bringt Unwohlsein, ja die heftigsten Krankheiten 
hervor. Daraus ergiebt sich von selbst, daß das Reinhalten der Haut das 
erste Erfordernis zur dauernden Gesundheit des Leibes ist. Der Schweiß, 
der sich aus den Schweißporen drängt, ist kein reines Wasser, sondern enthält 
eine ganze Menge von Stoffen, die dem Körper nicht mehr nützlich sind. Nun 
führt zwar die Luft das Wasser in Form von feinem Dunste fort, und mit 
diesem verschwinden auch die flüchtigen Stoffe des Schweißes; aber die 
andern nicht flüssigen Stoffe bleiben als feste Kruste auf der Oberfläche der 
Haut zurück und bilden einen Überzug über diese. Hierzu kommt noch der 
alte Hauttalg, der in Verbindung mit den andern abgelagerten Stoffen 
der Haut jene Klebrigkeit und das sogenannte ungewaschene Ansehen giebt, 
das wir an recht verschlafenen Gesichtern bemerken, bevor frisches Wasser und 
gute Seife die Reinigung vollzogen haben.
	        
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