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körnchen? Wie liegt es in seiner Hülle? Wie könntet ihr statt „wohl¬
verwahrt" auch noch sagen? — Woraus harrt das Samenkörnchen?
Wie kann man statt „harrt" auch sagen? Das „Harren" ist aber hier
bezeichnender, denn worauf man harret, darauf wartet man, wie lange
es auch dauert, mit fester Zuversicht. Warum heißt es: auf seinen
Ostertag? Was thut es an seinem Ostertage?
5. Str. Aber das Samenkorn ist es nicht allein, was unter der
Schneehülle seines Auferstehungstages harrt; welche Tierchen thun dies
auch? Welche Sommervöglein meint unser Landmann? Warum nennt
er sie „schöner Art"? Mit welchen Worten ist der Zustand ruhigen
Schlummers so schön bezeichnet? Habt ihr denn schon einen Schmetter¬
ling in seinem Winterschlaf gesehen? Da sieht er ganz anders aus.
Gott hat ihm außer dem marinen Bettchen in der Erde noch eine
Hülle gegeben, in welcher es bis zu seinem Ostertage verweilt. Was
für eine Hülle ist es? Wie nennen wir ihn in diesem Zustande?
Kennt ihr noch Tiere, die in ähnlicher Weise vor ihrem Auferstehungs¬
tage eingehüllt sind?
6. Str. In welcher Zeit geschieht die Auferstehung der Tierchen?
Wie sagt man statt Lenz gewöhnlich? Ist die Frühlingssonne eine
andere als die Wintersonne? Die Wirkung der Sonne ist aber im
Frühling eine andere als im Winter. Was bewirkt die Sonne im Früh¬
ling? Welche Gräber sind hier gemeint? — Und was ist unter dem
Totenhemdchen zu verstehen? — Was unter dem jungen Leben?
7. Str. Jetzt ist es aber noch Winter. Wer erinnert den Dichter
daran? — Was ist des Spätzleins Begehr? Wie können wir statt
Begehr auch sagen? Wodurch drückt das Spätzlein das Verlangen nach
einem Krümchen Brot aus? Wie können wir statt „flehende Miene"
sagen? Welche Menschen drücken auch schon durch ihre Miene aus, daß
sie von unserer Güte etwas erwarten? Wie redet der Dichter das
Spätzlein an? An welche Zeit erinnert er den Spatz?
8. Str. Was könnt ihr aus dem Wörtchen „Hier!" schließen?
An wen denkt der Dichter aber auch, wenn er dem Spätzlein Brot
giebt? Was verlangt er deshalb von ihm? Aus welchen Worten
geht hervor, daß der Dichter gern dem Hungernden mitteilt? Wollt
ihr nicht auch mildthätig gegen die Tierchen sein? Haben denn die
Tiere während des Winters allein der Wohlthätigkeit der Menschen
ihre Erhaltung zu verdanken? Wer sorgt aber für alle? Mit welchen
Worten ist dies am Schlüsse unseres Gedichtes ausgesprochen? Was
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