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eigenen Beschäftigungen wird die heimatliche Erdkunde, insbesondere
auch die Erdgeschichte und das Klima, reiche Gelegenheit geben,
boden- Post-, Bahn- und sonstiger Verkehr, Geld- und Bank-
unteÄchts- wesen in Herford, Handel, Fabrikwesen, Handwerk, Ge-
stoffe. werbe, Landwirtschaft, Rechts-, Sicherheits-, Wohlsahrts-,
Gesundheitspflege, Verwaltungsbehörden, ihre Art, Zu-
sammensetzung und Aufgabe, Bürgerkunde, Volkskunde usw.,
welch eine Fülle von Stoff wird durch den bodenständigen
Unterricht allen Schulen zufließen, der heute kaum ange-
rührt wird!
sch?i"ung Daß dabei anderseits auch manches von dem, was heute aus
'her^ehan-* Gewohnheit und zur angeblich notwendigen Vollständigkeit dieses
delter Stoffe, oder jenes Faches in unsern Schulen gelehrt wird, verschwinden
muß, werden nicht viele bedauern.
Der Einfluß der Bodenständigkeit wird sich also geltend machen
1. in der Stoffauswahl und damit auch in der Zahl und Art
der Fächer,
2. in der Art des Unterrichts.
Bezüglich der Stosfauswahl gilt:
1. Was die Heimat an wertvollen Wissens- und Bildungs-
stoffen bietet, wird nach Maßgabe der zur Verfügung
stehenden Zeit in jeder Schule behandelt, vor allem in den
mittleren"und oberen Klassen.
2. Um dafür genügend Raum zu gewinnen, scheidet von den
über die Heimat hinausliegenden Stoffen das Unwichtigste,
und wenn notwendig, auch noch das weniger Bedeut-
fame aus.
Die Art des Unterrichts ist so gehalten, daß
1. die beste und vielseitigste Anschauung vermittelt,
2. die Selbstbeschäftigung der Schüler hervorgerufen,
3. der fernerliegende Unterrichtsstoff in möglichst allen Fächern
in bester Weise mit der Heimat verknüpft wird.
Die heimatliche Farbe, die so ein großer Teil des Unterrichts
in jeder Schule durch Auswahl und Behandlung der Stoffe erhält,
schließt im übrigen eine Befolgung der anerkannten Unterrichtsgrund-
sätze nicht im geringsten aus. Daß der bodenständige Unterricht
überall die Kennzeichen einer gesunden und tüchtigen Bildungsarbeit
aufweist, wird niemand bezweifeln.