Full text: Das vierte Schuljahr

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Die Bäume, die wir hier treffen, sind meist Tannen und Kiefern. 
Beide haben einen hohen und schlanken Wuchs. Da das Unterholz 
fehlt, erscheint der Wald gleich einem von Säulen getragenen Dom, in 
dem man weithin schauen kann. 
Auch der Erdboden hat ein besonderes Gepräge. Die Nadelbäume 
dulden wenig andere Pflanzen neben sich. Wo darum nicht dünnes 
Gras steht, findet man die Erde kahl; höchstens einige wilde Him¬ 
beeren oder Brombeeren sind vorhanden. Dafür lagern unten die ab¬ 
geworfenen Nadeln, die mit der Zeit eine hohe, gleichmäßige und ebene 
Schicht bilden. Der Besitzer läßt diese Nadeln liegen, da sie gleich 
einen Dung geben oder benutzt sie erst zur Streu im Stall. Lockern 
wir die Nadeln auf, so finden wir eine Unmenge von Käfern, Larven 
und Würmern darin. 
Hier und da brechen durch die Nadelschicht einzelne Pilze hervor. 
Besonders ausfallend ist der durch seine rote Farbe weit leuchtende 
Fliegenpilz. Eßbar ist der Steinpilz mit seinem kugelförmigen Stiel 
und der Eierpilz oder Pfifferling, auch gelbes Hähnchen genannt. 
An vielen Stellen sehen wir die Nadeln zu 1 m hohen Bergen zu¬ 
sammengetragen. Wenn wir dieselben genauer uutersuchen, erkennen 
wir eine Ameisenkolonie. Mit vielem Fleiß haben die emsigen Tierchen 
die Nadeln zu ihrem Bau zusammengeschleppt. 
Horch ein Pfiff! Ein scheues Reh ist uns gewahr geworden; es 
macht seine Genossen auf uns aufmerksam und mit flinken Sprüngen 
eilt die leichte Schar von dannen. Ebenso eilig entflieht das lang¬ 
geschwänzte Eichhörnchen und schaut uns verwundert ans dem sicheren 
Baumwipfel nach. 
Überall ist Leben; lustig singen auch hier die niunteren Vögel und 
bunte Schmetterlinge fliegen umher. Wo das liebliche Heidekraut 
blüht, tunimeln sich die Bienen. In einsamer Hütte wohnt der Köhler 
und läßt in seinen Meilern aus dem Holz die brauchbare Holzkohle 
erstehen. 
Wie kann er sich in Gottes schöner Natur einsam fühlen? 
37. Unsere Nadelbäume. 
Ziel: Wir wollen unsere Nadelbäume genauer betrachten. 
Vorbereitung: Welche Nadelbüume haben wir im Walde ge¬ 
funden? Wodurch kann man sie schon von weitem unterscheiden? 
Warum heißen sie Nadelbäume?
	        
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