Full text: Das vierte Schuljahr

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38. Das Reh. 
Ziel: Inwiefern ist das Reh geeignet, als Waldbewohner zu leben? 
Vorbereitung: Wo haben wir Rehe gesehen? Das Reh lebt 
aber nicht bloß im Walde, wir finden es auch auf dem Felde und in 
frei gelegenen Gegenden; am liebsten geht es jedoch in den Wald und 
tritt nur von Zeit zu Zeit daraus hervor. 
Darbietung: Es kann seinen Ort sehr schnell wechseln. Dazu, 
befähigen es seine hohen und schlanken Läufe und sein leichter, eleganter 
Bau. Die Füße sind mit zwei Hufen versehen, die es auseinander 
spreizen kann, wodurch ein fester Halt beim Auftreten gewonnen wird. 
Der Körper ist kräftig gebaut und mit grauem harten Haar bedeckt. 
Der Schwanz ist nur 2 am lang. Ani Hinterteil befindet sich ein 
gelber Fleck, den man weithin sehen kann und darum Spiegel nennt. 
Als Waffe trägt das männliche Reh ein kurzes, kräftiges Gehörn. Die 
Ohren stehen etwas ab vom Kopfe und die Augen drehen sich lebhaft. 
Vertiefung: Das Reh kann sich auf seine Läufe, auf sein Ge¬ 
hör und auf seine Augen verlassen; darum ist es ziemlich dreist, hält 
sich lieber am Rande als in der Mitte großer Wälder auf und geht 
weit in die Feldflur hinaus. Da es sein Junges treu pflegt und in 
der ersten Zeit ruhig an einem Flecke liegen läßt, wählt es sich am 
liebsten einen Wald mit etwas Unterholz. 
Hier findet es auch am leichtesteu seine Nahrung. Da es nicht an 
die Bäume heranreichen kann, nimmt es die Blätter und Schößlinge 
der Sträucher und verschont auch die jungen Nadelbäume nicht. Auf 
dem Felde nimmt es grünes Getreide und Kräuter. Da es gerade 
die jungen Bäume gern anfrißt, wird es im Walde schädlich; junge 
Bestände werden darum eingegattert. 
Morgens und abends sucht das Reh frisches, reines Wasser auf 
und wählt hierzu meist dieselben Wege. Der Jäger weiß darum ganz 
genau, wo er ein bestimmtes Reh zu finden hat. Er darf das Reh 
nicht zu jeder Zeit schießen. Als jagdbares Tier hat es seine fest¬ 
gesetzte Schonzeit. 
Wir benutzen von ihm sein Fleisch zum Essen, sein Fell zu Bett¬ 
vorlegern, sein Gehörn zu Zimmerschmuck und Drechslerwaren, seine 
Läuse zu Kleiderhaltern u. s. w.
	        
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