Full text: [Schuljahr 7, [Schülerband]] (Schuljahr 7, [Schülerband])

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„frisch" herein, wie sie sagen; gut, so setzt man sich an den ge¬ 
schützteren Tisch oder hinter den Ofen. Sobald das Feuer nieder¬ 
gebrannt ist, hört der Rauch ans, die Tür kann geschlossen werden 
und nun wird's warm. Wisset ihr, was das ist, die Herdglut? 
Wenn Holz verbrennt, so gibt's Asche; es gehört eine besondere 
Geschicklichkeit dazu eine Glut zu machen, die rauchlos, rot 
leuchtend und rein viele Stunden lang glost. Die Hausmutter 
versteht sie zu richten und zu hüten, aber auch auszunützen. 
Entweder sie brät in der Herdglut Erdäpfel, Rüben oder Obst 
als besonderen Leckerbissen oder Maiszapfen oder gar Forellen; 
oder sie stellt eine Pfanne darüber und schmort Nocken oder 
Schmalzmus oder Sterz und der wohlige Dust durchzieht die 
Stube, den gesunden Appetir so recht auffrischend, der bald be¬ 
friedigt werden soll. 
Neben dem Tische steht ein Gestell mit einem eisernen 
Zwickhalten, in welchen der brennende Kienspan gezwickt wird. 
Diese Kienspanflamme gibt dem Tische und Umgebung ihr rotes, 
warmes, freundliches Licht. Manchmal muß sie geputzt werden, 
des weiteren brennt sie ruhig den Span entlang. 
Der Hausvater deckt den Tisch und macht Brotschnitten für 
die Suppe. Die Knechte sitzen an den Bänken herum, richten 
ihre Pfeifen oder bereiten die Arbeit vor, die nach dem Nacht¬ 
mahle zu verrichten ist. Die Mägde haben noch über und über 
zu tun am Herde oder im Stalle. Unter der Bank hockt die 
Katze und spinnt oder der Hund und knurrt manchmal ein wenig, 
damit man seiner nicht vergesse, wenn die Suppe fertig ist. In 
der Nische unter dem Herde oder hinter demselben oder oben 
auf der rußigen Äsen hocken die Hühner. Nun kommt die 
dampfende Suppenschüssel, das laute gemeinsame Gebet, dann 
setzen sich alle zusammen um den großen Tisch, der Hausvater, 
die Kinder, das Gesinde; endlich hat auch die Hausmutter Zeit. 
Die Hausmutter hat vor lauter Tätigkeit und Umschau selten für 
etwas Zeit, am wenigsten fürs Essen; sie braucht auch fast nichts, 
sie lebt vom Kochen. 
Das Essen geht langsam und mit einer gewissen Feierlichkeit 
vor sich. Gesprochen wird dabei nicht viel. Jeder schaut gelassen 
auf seinen Vorteil in der Schüssel. Die Kinder schweigen ganz;
	        
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