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Polen, letztere 231h Grad vom Äquator. Die Breitenkreise werden von 360 
Meridianen oder Mittagslinien durchschnitten, die von Pol zu Pol laufen. 
Der Nullmeridian, der westlich von Afrika über die Insel Ferro geht, teilt 
die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel (Fig. 26). Sehr häufig wird 
jetzt auch der über die Sternwarte von Greenwich (spr. Grinnidsch) bei London 
gehende Meridian als Nullmeridian angenommen. 
Die Meridiane sind alle gleichlana; die Breitenkreise werden nach den Polen 
zu immer kürzer. Alle Breitenkreise sind 15 Meilen von einander entfernt, die 
Meridiane nur unter dem Äquator, dann nähern sie sich immer mehr und fallen 
in den Polen zusammen. Die Breitenkreise laufen von W. nach O., die Meridiane 
von N- nach S. Alle Orte unter demselben Meridian haben zu derselben Zeit 
Mittag, diejenigen unter gleichem Breitenkreise häufig ähnliches Klima. 
5. Ihre Zonen. Die Gegenden unter gleichen Breitengraden mit 
ähnlichem Klima bilden Gürtel oder Zonen rings um die Erde. Man unter¬ 
scheidet 5 Zonen. Die heiße Zone liegt zu beiden Seiten des Äquators 
zwischen den Wendekreisen; die beiden kalten liegen um die Pole bis zu 
den Polarkreisen, die beiden gemäßigten, nördliche und südliche, zwischen 
der heißen und der kalten Zone (Fig. 26). 
Die heiße Zone hat nur eine trockene und eine nasse Jahreszeit, letztere 
mit häufigen Regengüssen und Stürmen; die gemäßigten haben Frühling, 
Sommer, Herbst und Winter, die kalten nur einen kurzen, heißen Sommer und 
einen langen, kalten Winter. — Der Pflanzenwuchs rst in der heißen Zone 
üppig und farbenprächtig (Palmen), in den gemäßigten mannigfaltig (Kultur¬ 
pflanzen und Laubwälder), in den kalten eintönig und verkümmert (Moose und 
Flechten). — Die Tierwelt hat in der heißen Zone große und prächtige, aber 
auch reißende und giftige Geschöpfe (Elefant, Löwe, Tiger, Schlangen), m der 
gemäßigten unsere Haustiere und die lieblichen Singvögel, in der falten nur 
Pelztiere und Meerbemohner. — 
10« Das Meer. (Nach dem Globus.*) 
1. Lage und Größe. Das Meer bedeckt fast 3U der Erdoberfläche. Aus 
seinem Schoße hat sich das Land in 5 Erdteilen und vielen Inseln erhoben. 
2. Die Grenzen des Meeres heißen Küsten. Werden sie durch Ge¬ 
birge gebildet, die dicht an das Meer herantreten, so haben sie den Namen 
Steilküsten. Geht eine Tiefebene allmählich in das Meer über, so entsteht 
eine Flachküste. Steilküsten haben gute Häfen; Flachküsten sind der Schiff¬ 
fahrt ungünstig, weil sie die Änlegung von Häfen erschweren. 
3. Beschaffenheit. Der Meeresgrund besteht wie die Erdoberfläche aus 
Höhen und Tiefen. Treten die Meereshöhen bis an die Oberfläche, so bilden 
sie Sandbänke, bleiben sie etwas unter der Oberfläche, Untiefen. Das 
Meerwasser ist bittersalzig und ungenießbar, meist grün oder blau gefärbt. 
4. Die Bewegung des Meeres ist dreifach. Die Wellenbewegung 
entsteht durch den Wind. Die Flut, welche in einem 6stündigen Anschwellen, 
und die Ebbe, welche in einem 6ständigen Zurückweichen des Meeres an 
der Küste besteht, wird durch die Anziehungskraft des Mondes bewirkt. Die 
Meeresströmungen entstehen durch die ungleiche Erwärmung des Wassers. 
Unter dem Äquator entstehen die warmen, an den Polen die kalten Ströme. 
Am wichtigsten ist der warme Golfstrom zwischen Amerika und Europa. 
5. Die fünf Hauptteile des Weltmeeres sind: das nördliche und 
südliche Eismeer, der Große oder Stille, der Indische und der 
') Vergi. Fig. 26 und Kartei (Erdkarte) am Schlüsse des BucheS!
	        
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