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die kürzeren Samenkätzchen einzeln in den Blattwinkeln. Unter den Schuppen 
der Samenblüten reifen kleine Nüßchen mit Flügeln. 3. Die Birken gedeihen 
auch in kälteren Ländern. Häufig umziehen sie als lichter Saum die düsteren 
Kieferwälder. 4. Das Holz giebt Möbel, die Äste Faßreifen, die Zweige Besen, 
die Blätter Farben, die Büsche einen Pfingstschmuck. 5. Im Frühling bohrt 
man die Birken oft an, um den süßen, erquickenden Birkensaft abzuzapfen. Die 
Saftströmung geht so zu: Die Wurzeln saugen Wasser auf. Dieses steigt in den 
Zellen auf in Zweige und Blätter. Durch die Spaltöffnungen tritt die Kohlen¬ 
säure der Luft hinzu. Durch die Einwirkung des Lrchtes entwickeln sich ver¬ 
schiedene Stoffe im Safte, besonders Stärke. Diese verwandelt sich in Zucker, 
wandert mit dem Zellensafte durch den ganzen Baum und giebt allen Teilen 
Nahrung und neuen Baustoff. 
5. Die Eiche. 
1. Die Eiche ist die Königin der Wälder. Sie gehört zu den einhäusigen 
Kätzchenträgern. 2. Der Stamm ist knorrig, bis 30 m hoch und oft so dick, daß 
ihn mehrere Männer kaum umspannen können. Es giebt tausendjährige Eichen. 
Die Rrnde sieht schwarzgrau und zerrissen aus. Die Blätter sind gebuchtet. 
Die gelbgrünen Staubblüten sind lockere Kätzchen, die Samenblüten kleine 
Köpfchen. Die Früchte sind längliche Eicheln in rauhen Näpfchen. 3. Die 
Eichen finden sich einzeln als Markzeichen (Siegeseichen) oder in großen Wäldern. 
4. Ihr Holz giebt treffliches Bau- und Nutzholz, die herbe Schale Gerberlohe. 
Die Eicheln werden zur Schweinemast, die Galläpfel zur Tintenbereitung und 
die Blätter zu Siegeskränzen verwandt. Die Rinde der Korkeiche in Süd¬ 
europa giebt Stöpsel und Korksohlen. 5. Die Eiche ist der gastfreundlichste Wirt. 
Auf den Blättern weiden Maikäfer, Raupen und Schnecken. Ihnen gehen 
der Kuckuck, die Drosseln u. a. Vögel ans Leben. Den Saft saugen Ameisen 
und Hirschkäfer. In die Knospen legen Gallwespen mit ihrem Legestachel 
ihre Eier, und es entwickeln sich durch den Saftzufluß samtartige Gallen, aus 
denen anfangs Juni die jungen Gallwespen schlüpfen. Diese schieben ihre Eilein 
in die Blätter und verursachen dadurch die weißroten Galläpfel. In dem Holze 
treiben allerlei Käfer, z. B. 5 Jahre lang die Hirschkäferlarve und die 
Bohrkäfer, ihr Wesen. Hier klopft der Specht an, scheucht oder zerrt die 
Missethäter heraus. An der Wurzel lauert die Blindschleiche auf Schnecken 
und anderes Getier. An den Eicheln letzt sich das Eichhorn und der Eichel¬ 
häher. In Astlöchern legen sie ihre Vorratskammern an. Der Waldkauz 
träumt tagsüber in einem Astloch, fängt aber nachts geräuschlos Waldmäuse. 
6. Die Kreuzotter oder Viper. (27) 
1.*) Sie ist die einzige Giftschlange in 
Deutschland und hat ihren Namen von 
2 schwarzbraunen Bogen am Hinterkopfe. 
2. Sie wird 60 am lang und hat einen 
dunkeln Zickzackstreifen auf dem Rücken, 
den beiderseits dunkle Flecken begleiten. 
Die Haut ist hellgrau oder rötlichbraun. 
Die tiefgespaltene Zunge züngelt umher. 
Im Oberkiefer sind zwei fleischige Taschen 
mit Giftzähnen, in deren Höhlung eine 
32. Kreuzotter Ofe nat. Gr.). 
*) Die Nummern bezeichnen die feststehende Stoffordnung bei Tierbeschreibungen : 1. Name 
und Gattung. 2. Körpcrbeschreibungr a) Größe, b) Bedeckung, c) Kops, <t) Rumpf, e) Glied- 
maßen. 3. Aufenthalt. 4. Nahrung. 5. Nutzen oder Schaden. 6. Eigentümlichkeiten.
	        
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