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Auf fruchtbarem Acker weidet schweres Marschvieh oder wiegt sich üppiges
Korn; — alles rühmt den Fleiß und die Ausdauer der Fehntjer, die
eine trostlose Einöde durch saure Arbeit in eine blühende Landschaft
umwandelten und gleichermaßen einen gesegneten Ackerbau als auch eine
flotte Industrie hierher zogen. Die bedeutendste Fehnkolonie ist Papen¬
burg, unweit der Ems, am Rande des Saterlandes gelegen. Vor
200 Jahren gegründet, ist der Ort bereits aus einer Fehukolonie zu
einer Stadt von 7000 Einwohnern geworden. Mit seinen fast 200 Schiffen
ist es einer der wichtigsten Seehandelplätze Hannovers.
3. Weniger mühevoll und doch gleichfalls von großen Erfolgen
begleitet ist die Moordammknltur, die jüngste Kulturart. Das Moor
wird zunächst durch 3—4 in breite Gräben in 15—16 m breite Dämme
geteilt. Auf diese bringt man dann eine dem Untergrund der Gräben
entnommene, ca. 25 ein starke Schicht Sand, die man mit Kainit und
anderen künstlichen Düngemitteln, oder auch mit Kompost düngt. Die
Sandschicht erstickt die Moorgewächse, so daß alle Nährstoffe der Saat
verbleiben. Zugleich schützt sie die in den Boden eingedrungenen
Würzelchen der Saat vor dem Erfrieren, dem sie auf dem Moorlande
so leicht ausgesetzt sind. So hebt der Sand die Nachteile des Moores
auf. Das Moor aber beeinflußt andererseits auch den Sand günstig,
indem es ihm seine Feuchtigkeit mitteilt. So ist es erklärlich, daß
letzterer, der sonst doch unfruchtbar ist, die junge Saat — eine gute
Düngung vorausgesetzt — prächtig gedeihen läßt. Je großer sie aber
wird, desto mehr schickt sie ihre Wurzeln in das Moor hinab, wo die
ungeheure Menge vermoderter Pflanzen reiche Nahrung darbietet, so daß
die Moordümme in ihren Erträgen mitunter die Marsch überflügeln.
Harms, Vaterländische Erdkunde. Leipzig und Braunschweig 1902.
ö. Als ich zum Pfluge kam.
Der Pflug in der Gegend meiner Heimat ist zwar nicht mehr der
gekrümmte Baumast der Wilden, sonst jedoch ein unvollkommenes,
plumpes Werkzeug. Der Bauer zimmert ihn selbst aus Birkenholz,
die Tisenteile dazu ikur holt er sich vom Schmied und die Näder vom
Wagner. Die Hauptstücke des Pfluges sind: Das Sech, Pflugmesser,
welches den Nasen senkrecht durchschneidet, der Arling oder die
Schar, welche ihn wagrecht abledigt, so daß eine Nasensohle entsteht,
welche vierseitig und etwa eine Spanne breit und eine halbe Spanne
dick ist. Dann ist das Mull- oder Tauchbrett, welches die abgeschnittene
Sohle aus der Lurche emporhebt und umlegt, so daß die Nasenseite
nach unterwärts zu liegen kommt, weitere Teile, vermittels welcher
diese Hauptstücke am Gründel befestigt sind, heißen die Griessäule, die
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