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nicht mehr erreichen. Frisch aufwuchert es allerwärts, wo früher
meines Vaters und feiner Rinder Pflug und Spaten gewühlt — frisch
auf zu einem neuen Hochwald. Allmählich sind wir teils fortgedrängt
worden, teils willig davongezogen von der sandigen Scholle der vor¬
fahren. Meine Geschwister kamen zu fremden Bauern. Zch lernte
ein Lsandwerk und ging dann in die Fremde, um es wieder zu ver¬
gessen. Die Mutter wurde nach manchem Zahre herber Mühsal durch
den Tod erlöst. Nur der alte Vater ist am längsten noch geblieben
in einem Lsäuschen mitten im sprossenden Wald.
Endlich, da ihm die Wildhühner unter dein Dache genistet und
die Eichhörnchen zu den Fenstern hineingelugt haben, ist auch er auf¬
gestanden und, gestützt auf einen Stock des Wacholders, niedergestiegen
in das sonnige Tal der Mürz.
Rosegger. Als ich noch der Waldbauernbub war. Leipzig 1002.
7. Zur Geschichte des Dreschens.
s. Wenn man sich vor 30 Zähren im Winter einem Dorfe
näherte, so ertönte überall her der Rlang des Dreschflegels. Diese
taktmäßigen Rlänge sind jetzt fast ganz verschwunden; denn man drischt
auf der Tenne nur noch das Roru, dessen Stroh man zu bsäcksel, zu
Bändern und zu Bettstroh braucht. Die Dreschmaschinen haben mit
dem steigenden Mangel an ländlichen Arbeitern überall ihren siegreichen
Einzug gehalten, sei es in der Form der bsanddrefchmafchine oder der
Göpeldreschmaschine oder der Dampfdreschmaschine. Zmmer häufiger
kommt es jetzt vor, daß ein Unternehmer mit seiner Dampfdreschmaschine
unmittelbar nach der Ernte von Gut zu Gut zieht und das Dreschen
allein besorgt. Zst die Witterung günstig, so drischt man das Getreide
gleich auf dem Felde aus und erspart dadurch viel Arbeit, entzieht die
Rörner den gefräßigen Nagern und zieht die Zinsen des zeitig ver¬
kauften Getreides, während man früher den ganzen Winter hindurch
vom Morgen bis zum Abend auf den Garben herum klopfte, wird
jetzt mit der Dampfdreschmaschiue in kleinen Gütern die mühevolle
Arbeit des Dreschens an einem Tage beendet, und selbst bei größeren
Gütern nimmt sie nur eine verhältnismäßig kurze Spanne Zeit in An¬
spruch. Eine große Arbeitslast hat damit der erfindungsreiche Mensch
von sich abgeschüttelt und dem Dampfe aufgehalst. Die jungen Ceutc
lesen leicht über diesen Satz hinweg, aber die älteren, die schon als
acht- oder neunjährige Mägdlein oder Büblein ihre Rraft und Aus¬
dauer mit dem Dreschflegel erproben mußten, die fühlen es dem Schreiber
dieses Artikels nach, wieviel der Winter durch deu Gebrauch der Dresch¬
maschine für den Landwirt an Annehmlichkeiten gewonnen hat. Das