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2. Du edles Angesichte,
Des Vaters Ebenbild,
Du Glan; vom ew'gen Lichte,
So gütig und so mild!
Wie bist du so erbleichet!
Wer hat dein Augenlicht,
Dem sonst kein Licht nicht gleichet,
So schändlich zugericht't?
3. Die Farbe deiner Wangen,
Der rothen Lippen Pracht,
Ist hin, und ganz vergangen;
Des blassen Todes Macht
Hat alles hingenommen,
Hat Alles weggerafft;
Und daher bist du kommen
Von deines Leibes Kraft.
4. Nun, was du, Herr, erduldet,
Ist alles meine Last:
Ich hab' es selbst verschuldet,
Was du getragen hast.
Schau her, hier steh' ich Armer,
Um Gnade fleh' ich dir!
Du neigst dein Haupt, Erbarmer!
Ach neig' es auch zu mir!
5. Erkenne mich, mein Hüter,
Mein Hirte, nimm' mich an!
Von dir, Quell aller Güter,
Ist mir viel Guts gethan:
Aus deinem süßen Munde
Floß Balsam für mein Herz
Zur Heilung jeder Wunde, ,
Selbst für des Todes Schmerz.
6. Ich danke dir von Herzen,
O Jesu, liebster Freund,
Für deine Todes-Schmerzen,
Daß du's so gut gemeint.
Ach! gib, daß ich mich halte
Zu dir und deiner Treu,
Und, wenn ich nun erkalte,
In dir mein Ende sei.
7. Wenn ich einmal soll scheiden,
So scheide nicht von mir!
Wenn ich den Tod soll leiden,
! So tritt du dann herfür;
Wenn mir am allerbangsten
Wird um das Herze sein,
So reiß mich aus den Aengsten,
Kraft deiner Angst und Pein!
8. Erscheine mir zum Schilde
In meiner Todesnoth,
Und laß mich sebn im Bilde,
Wie du besiegt den Tod:
Da will ich nach dir blicken,
Da will ich glaubensvoll
Dich fest an mein Herz drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.
P. Gerhard.
4 Osterlied.
1. Auferstanden, auferstanden
Ist er aus des Grabes Nacht,
Hat als Held sich von den Banden,
Die ihn hielten, los gemacht.
Auch den letzten Kamps gerungen,
Auch den letzten Feind bezwungen,
Auch den Tod bekämpft hat er,
Jesus Christus, unser Herr!
2. Hallelujah! singt ihm Lieder!
Schalle froher Lobgesang!
Hallelujah töne wieder
In dem reinsten Herzens-Dank!
Für uns hat er so gerungen.
Und der Kampf ist ihm gelungen;
Hoffen dürfen wir aus ihn.
Ec hat uns das Recht verliehn.