fullscreen: Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen

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DaS Haus Luxemburg in Brandenburg. 
Prätendenten als unächt auf und wies nicht nur alle Bewohner der 
Mark jetzt an Ludwig, sondern bestätigte diesem auch in der golde¬ 
nen Bulle seine Kurwürde. Doch benutzte Kaiser Karl, trotz dieser 
äußerlichen Aussöhnung, auch ferner jede Gelegenbeit Baiern zu 
schwächen und namentlich einen Streit zwischen den Söhnen Ludwig 
des Baiern, um durch eine Erbverbrüderung Brandenburg seinem 
Hause Luxemburg zuzuwenden. Als der Markgraf Otto aber die 
Marken auf seinen Neffen (Friedrich) vererben wollte, gewann Kaiser- 
Karl fast alle der Mark benachbarten Fürsten durch Bestätigung und 
Verpfändung von Ländern und griff Otto von allen Seiten an, dem 
nun in der Verzweiflung nichts übrig blieb, als die Marken an die 
Söhne des Kaisers (gegen einige Schlösser und Städte in der 
Pfalz) abzutreten 1373. 
3) Fortdauernde Zerrüttung Brandenburgs unter 
dein Hause Luxemburg 1373— 1417. 
In den wenigen Jahren, während deren Karl für seine Söhne 
die Marken regierte, kehrte Friede, Ruhe und Ordnung zurück. 
Allein sein Tod war wie für alle seine Staaten, so insbesondere für 
die Marken ein Unglück, weil sein Sohn Sigmund, in mehrjährige 
Kriege um die polnische und ungarische Krone verwickelt, selten in 
den Marken anwesend war und in seiner beständigen Geldnoth die 
Kurwürde und seine brandeichurgischen Länder an die Markgrafen 
Jobst (Jodocus) und Procopius von Mähren und die nach dem 
Tode seines Bruders Johann ihm zugefallene Neumark an den deut¬ 
schen Orden verpfändete. Als er vorzüglich durch die Bemühungen 
des Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Hause Hohen- 
zollern (in Franken) zum deutschen Könige erwählt worden war 
(1411), überließ er diesem die Verwesung der (durch den Tod der 
mährischen Markgrafen ihm wieder zugefallenen) Mark Brandeiiburg, 
bis er ihm 100,000 Goldgulden zurückbezahlt haben lvürde. Allein 
die Geldverlegenheiten Sigmnnd's nahmen seit feiner Königswahl 
nur zu, und bald veranlaßten die Kosten, welche er für die Kirchen 
Versammlung zu Costiiitz auswendete, zuerst die völlige Verpfändung, 
darin die gänzliche Abtretuiig der Kurwürde rind Mark an den Burg 
grafen Friedrich von Nürnberg mit dem Vorbehalt, für sich und seine 
Nachkommen dieselbe mit 400,000 ungarischen Goldgulden wieder 
einlösen zu können. Die feierliche Belehnung erfolgte 1417, ohne 
daß jenes Vorbehaltes gedacht wurde.
	        
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