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giebigen Erdölquellen. Die daraufhin gemachten Versuche, neue Quelleu
zu erschließen, fielen so günstig aus, daß die meisten Bauern Peuusyl-
vaniens die Hacke liegen nud den Pflug stehen ließen, um Öl zu bohren.
Von allen Seiten strömten Glücksjäger (d. h. ?) herbei, und einigen gelang
es auch wirklich, sich in kurzer Zeit so große Reichtümer zu sammeln, daß
man sie scherzweise „Ölprinzen" nannte. Ein Arzt erwarb sich in zwei
Jahren ein Vermögen von einer Million Dollars.
Die Gewinnung des Petroleums ist nicht ungefährlich. Das
ausströmende Öl ist ungemein flüchtig und leicht entzündlich. Kaum hatte
der erste fließende Brunueu bei Oil-Spring einige Tage seinen Reichtum
12. Im amerikaniichen Petroleumgebiet.
Verkleinerung des großen farbigen Wandbildes aus dem Verlag von E. Wachsmuth.')
ausgespien, so wollte ein neuer Arbeiter, welcher die Natur des Petroleums
nicht kannte, an einem Schwefelhölzchen seine Zigarre anbrennen. Als
das helle Feuer das in der Luft befindliche Gas berührte, verwandelte sich
die Luft auf eine weite Strecke hin in ein Feuermeer, in welchem 22 Ar¬
beiter auf die gräßlichste Weise umkamen,- der Brunnen selbst aber wurde
zum feurigen Strome, der nicht eher aufhörte zu brennen, bis das Öl er-
schöpft war. Solche Unglücksfälle sind mehr als einmal vorgekommen.
Die „Weltwirtschaftlichen Bilder", farbige Steinzeichuungen im Format
von 72: 98, sind sehr zu empfehlen, Der Preis ist niedrig. Jedes Bild kostet
aufgezogen auf Papier mit Leinwandrand 3,30 dt.