Philipp Spitta: Siehe, dein König kommt zn dir.
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7. Und rings ob allen Bäumen
Sang in den Himmelsräumen
Der frohen Engel Schar:
„Gott in der Höh' soll werden
Der Ruhm und Fried' auf Erden
Und Wohlgefallen immerdar!" —
! 8. Drum pflanzet grüne Äste
!und schmücket sie aufs beste
i Mit frommer Liebe Hand,
j Daß sie ein Abbild werden
! Der Liebe, die zur Erden
! Solch großes Heil uns hat gesandt!
9. Ja, laßt die Glocken klingen,
Daß wie der Englein Singen
Sie rufen laut und klar:
„Gott in der Höh' soll werden
Der Ruhm und Fried' auf Erden
Und Wohlgefallen immerdar!"
218. Siehe, dein König kommt zu dir.
Von Philipp Spitta.
1. Hosianna in der Höhe,
Dem Allmächt'gen Preis und Ehr'!
Friedlich zieht einher der König
Ohne Schwert und Kriegesheer!
Sein Geleite sind die Sünder
Und die Kranken allzumal,
Seiner Herrlichkeit Verkünder
Schwache Kinder ohne Zahl.
2. Öffne, öffne weit die Thore,
Heil'ge Stadt, für Davids Sohn!
Nehmt ihn auf mit Herz und Händen,
Ewig, ewig ist sein Thron!
Palmen streut auf seine Pfade,
Zweige. Blätter und Gesträuch,
Denn er kommt durch Gottes Gnade
Als ein rechter Fürst zu euch!
3. Aber sag', wo ist die Krone,
Die du deinem König bringst?
Israel, wo ist der Mantel,
Den du um die Brust ihm schlingst?
Auch das goldne Zepter seh' ich
Nirgends, das ihn schmücken soll;
Traurig bei dem Einzug steh' ich,
Und mein Herz ist ahnungsvoll.
5. Ja, da draußen wächst die Krone,
An dem Strauche dornenvoll,
Und das Rohr wird schon geschnitten,
Das sein Zepter werden soll;
Auch den Mantel, der im Leide
Schmücken soll des Königs Brust,
Den bewahret schon ein Heide
Für den Herren unbewußt.
6. Ja, dein Stuhl wird schon bereitet
Dir, du Heiland aller Welt,
Und das Beil klingt aus der Ferne,
Das den Baum zum Throne fällt.
Ja, der Baum ist abgehauen,
Deine Krönungszeit ist nah,
Einen Thron will man dir bauen,
Jesrr Christ, auf Golgatha!