42
derselbe ein gerechter war — beging. Es war unrecht, daß Moses
den Ägypter erschlug. Warum? Wir sollen nicht selbst Richter sein,
Gott nicht ins Amt greifen, der wohl Mittel und Wege finden wird,
dem Unrecht ein Ziel zu setzen.
Moses hatte die gute Absicht, sein Volk aus der Knechtschaft zu
befreien. So gut seine Absicht gewesen sein mag, — er hätte doch
nicht aus sich und seinen Willen allein rechnen, sondern auch aus Gott
sehen sollen. Vor Gott sollen wir also prüfen, ob wir imstande sind,
dies oder jenes zu thun.
Gott selbst hatte ja den Moses dazu auserkoren, das Volk Israel
zu befreien. Aber diejenigen, die der Herr erhöhen will, demütigt
er zuvor. Denn der Demütige überschätzt seine Kräfte nicht, und unter¬
nimmt nichts Thörichtes; der Demütige hofft nicht allein auf Menschen,
sondern auf die mächtige Hilfe Gottes.
Als Moses bei dem Brunnen in Midian verweilte, sieht er, wie
fremde Hirten die Töchter des Priesters Jethro, die ihre Schafe tränken
wollten, davon zurückstießen. Er half ihnen aber, verteidigte sie gegen
das Andrängen der Fremden. Auch wir sollen uns der Unte r-
d rückten, der Schwachen liebreich annehmen; denn, daß wir
helfen, wo wir retten können, das gebietet unser Herz, der liebe Gott,
der ja auch in unserer Schwachheit oft helfen muß.
Zusammenfassung.
Jak. 1, 20. Des Menschen Zorn thut nicht, was vor Gott recht ist.
5. Anwendung.
Warum ist das Töten eine große Sünde? Wer hat es verboten?
(5. Gebot.) Wer hat dem Menschen das Leben gegeben? Wer darf
es ihm auch wieder nehmen? — Wozu darfst du dich niemals im
Zorne hinreißen lassen? (Schlagen, Zanken, Schimpfen re.)
Wie kannst du dich der Unterdrückten und Schwachen annehmen?
(Die Not der Armen lindern, Kranke pflegen, die Bedrängten schützen re.)
9. Moses Berufung.
Ziel: Ich will euch heute erzählen, wie Moses nach Ägypten be¬
rufen wurde.