Full text: Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde

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und ist blind geworden. Nun hat er niemanden mehr, der für ihn sorgt, 
und er selbst kann sein Brot nicht mehr verdienen. Ta muß der arme, 
blinde Mann große Not leiden, besonders im kalten Winter. Er geht 
nun von Haus zu Haus und bittet die Leute um eine Gabe, ein Almosen, 
— er bettelt, ist ein Bettler. Der blinde Bettler hat einen treuen 
Hund, der führt ihn im Dorfe umher. In seiner Hand trägt er einen 
starken Stock; wozu dient ihm dieser? Die Leute aber haben Mitleid mit 
dem unglücklichen Manne. Jetzt steht er vor einer Frau und bittet sie um 
eine Gabe. Die Frau hat ein kleines Kind auf dem Arme; ein größeres 
steht neben ihr. Der arme Mann thut ihr so leid; sie legt ihm ein 
Geldstück in seine Mütze, — sie ist eine gute, barmherzige Frau. Der 
Bettler sagt ihr seinen Dank und geht dann weiter. Am Abend konunt 
er wieder nach Hause; nun kann er sich Brot und ein Bündel Holz kaufen, 
um seine Wohnung zu erwärinen. 
Manche Kinder verlieren schon früh den lieben Vater und die liebe 
Mutter, die für sie sorgen, sie werden Waisenkinder. Da gehen sie 
wohl auch umher und bitten um Brot und Kleidung. Die armen Kinder! 
Danket Gott, daß ihr eure lieben Eltern noch habt, die für euch sorgen! 
Ich bin ein armes, armes Kind; 
Denn Vater und Mutter sind tot. 
Durch meine Kleider bläst der Wind, 
Ich hab' kein Slücklein Brot. 
Ihr Kinder, die ihr glücklich seid 
llnd Vater und Mutter habt, 
O gebt mir doch ein warmes Kleid, 
Ein Stücklein, das mich labt! (Staub-) 
7. Der Schmied. 
In jenem großen Hause wohnt ein Mann, der von seiner Arbeit 
ganz schwarz aussieht; er hat ein ledernes Schurzfell vorgebunden und 
schwingt immer den Hammer, — dieser Mann ist der Schmied. 
Er arbeitet in der Schmiede. Er hat im Winter viel zu thun. Der Meister 
kann die Arbeit nicht allein fertig schaffen; wie viele Gesellen sind ihm 
behülflich? Die Schmiedewerkstatt steht offen; wir können deshalb zum 
Teil hinein sehen. Auf der Feuerstelle (Esse) brennt ein großes 
Feuer, das durch Steinkohlen unterhalten wird. Neben der Feuerstelle 
ist der Blasebalg; wird er durch einen Gesellen auf und nieder gezogen, 
so bringt er das Feuer in starke Glut. Der Meister legt ein Stück Eisen 
in das Feuer. Nach einiger Zeit ist dieses rotglühend geworden. Nun 
nimmt er es mit einer Zange aus dem Feuer heraus und legt es auf den 
Amboß. Dieser ist aus Eisen gemacht und so schwer, daß ihn keiner 
heben kann. Der Meister schlägt mit einem kleinen Hammer auf das 
glühende, weiche Eisen. Sein Gesell aber hat einen viel größeren Hammer; 
diesen faßt er mit beiden Händen an und schlägt nun mit ihm zu. 
Dabei fliegen die Funken wie feurige Sternchen nach allen Seiten hin;
	        
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