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Auch unter den Tieren hat die Maus viele gefährliche Feinde.
Ihr schlimmster Feind ist die Katze. Wenn diese eine Maus erblickt, so
springt sie auf dieselbe los und erhascht sie im Nu. Nicht selten flüchtet
die Maus in ihr Loch; dann setzt sich die Katze vor dasselbe und wartet
ganz still, bis sie herauskommt.
Ein Mäuschen saß in seinem Loch,
Das Kätzchen saß davor.
„Lieb Mäuschen, komm, komm näher doch!
Lieb Mäuschen, komm hervor!
Ich geb' dir Zucker, so weiß, so süß,
Viel Nüsse auch vollauf!" —
Das Mäuschen sich bethören ließ:
Das Kätzchen fraß es auf.
Die Blaus, welche bei uns im Hause wohnt, wird Hausmaus
genannt. Auf dem Felde lebt eine Maus, die dem Korne gar sehr
schadet, — Feldmaus. Im Sommer habt ihr des Abends schon oft
ein Tier umherfliegen sehen, das der Blaus sehr ähnlich sieht, - Fleder¬
maus. — Die Ratten sind größer als die Mäuse; sie haben einen sehr
langen Schwanz und werden in der Rattenfalle gefangen.
Anmerkung. Bei der W i e d e r h o l u n g ist den Kindern eine Abwechselung in
der Darstellung in der Regel außerordentlich interessant. So läßt sich z. B. nach der
Behandlung des vorstehenden Gegenstandes folgende Ausgabe stellen: Was würde das
Mäuschen von sich selber erzählen, wenn es sprechen konnte? Ich bin nur ein kleines
Tier. Mein Kops ist klein und hat eine zugespitzte Schnauze u. s. w-
Zugabe: Mäuschen.
Frau: „Mäuschen, was schleppst du dort
Blir das Stück Zucker fort?"
Mäuschen: „Liebe Frau, ach vergieb, !
Habe vier Kinder lieb!
Waren so hungrig noch,
Gute Frau, laß mirs doch!"
Da lachte die Frau in ihrem Sinn
Und dachte: „Nun, Mäuschen, so lauf nur hin!
Ich wollte ja meinem Kinde soeben
Auch etwas für den Hunger geben."
Das Mäuschen lief fort, o wie geschwind!
Die Frau ging fröhlich zu ihrem Kind. (Hey.)
V. In Hof, Stall und Scheune.
(Bilder: Winckelmann Nr. 1. oder Wilke Nr. 4.)
A. Übersichtliche Betrachtung.
Unser Bild zeigt uns einen Hof, wie er in den Dörfern oft zu
sehen ist, einen Bauernhof oder Wirtschaftshof. Er ist ein großer