18. In stiller Nacht.
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die vor den Betten lagen, tüchtig ausgeklopft, Spiegel und Bilder
sauber abgewischt — da schlief es sich nach einmal so gut!
2. Schlafen. 1. Wie die Menschen sich betten: Die
Wilden liegen aus Stroh, die Gefangenen im Kriege auch, die
alten Deutschen legten sich dicke Felle auf die Erde, oft 2 Stück
übereinander, die Beisenden im hohen Norden machen sich einen
Schlafsack, die Strafgefangenen bekommen nur eine Matratze,
die Feldwache schläft auch auf der Pritsche gut. — 2. Allerlei
Bedingungen: nicht vorher viel essen, vorher gehörig lüften,
Zeug ausziehen, die Kammer muß dunkel sein, die Straße muß
still sein. — 3. Einige Leute schlafen bei Tage: die Musiker von
der Tanzmusik, der Schutzmann, der Laternenanstecker, der Bahn¬
wärter, der Nachtarbeiter an der Gasanstalt, an der Straßenbahn,
an der Post, an der Eisenbahn. Die sollten doch lieber in der Nacht
schlafen! — 4. Wie die Tiere schlafen: die Hunde, die Katzen,
die Pferde, die Spatzen, die Fische, die Hühner. — 5. Träumen:
Sprechen im Schlaf, Bellen im Schlaf, gute und schlechte Träume,
wie man von einem schrecklichen Traum erwacht ist, wo träumt
es? — 6. Allerlei Betten: Es gibt eiserne Bettstellen, Himmel¬
betten bei der Großmutter, Kojen bei den Bauern, Betten im
Schaufenster, Betten im Zigeunerwagen, Betten in der Eisenbahn,
Betten mit Auszügen, Betten mit einem Heck, Betten mit wurm¬
stichigem holz, Betten für Puppen, Betten auf dem Dampf¬
schiff, Betten in der Kaserne. 7. Kranken Herzen sende Kuh!
3. Allerlei Ferien: Der Neunuhr-Ladenschluß, die Soldaten
reisen auf Urlaub, Eisenbahner in der Uniformhose mit Zivil¬
rock und Zivilhut, der betrunkene Schiffer, Schiffe, die auf dem
Lande liegen, der Frosch hält seinen Winterschlaf, die Markisen
stehen oben unter den Dachpfannen, ein Ball in der Dachgosse,
der Sommerwagen in der Winterremise, der Schuldiener in den
Ferien, der Bahnfeger hat die längsten Ferien, Ferien auf dem
Lande, im Gebirge, an der See.