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20. Am herdfeuer.
eingebrannten Stempel. Die Riste, hatte ihr Onkel gesagt —
und der muß es wissen — war aus dem Lande gekommen,
wo der türkische Honig gemacht wird, wo alle Leute mit einer
kleinen roten Mütze herumlaufen, und wo auf jeder Rirche ein
Halbmond oben drauf ist. — Ei du Nagel, sagte Heini so leise
für sich, du hast schon eine tüchtige Keife gemacht, und wenn
du erzählen könntest, ei da möchte ich wohl zuhören. Aber
jetzt soll deine Reise weitergehen! -— Und er warf ihn wieder
in den Aschenberg hinein. —- Nun fing das Wasser im Ressel
an zu singen, bald zischte es schon vorn aus dem Gießer, dann
fing der Deckel an zu klappern, und im Ressel brauste es wie
Selterswasser. Auf einmal zischte es so stark, daß Heini einen
Schreck kriegte, und der Gießer spuckte einen tüchtigen Schluck
Wasser auf den heißen Herd, davon es noch stärker zischte. —
Warte, du Dampfmaschine, sagte Heini, und nahm den Deckel
halb herunter — da härte das Zischen auf, aber dicker, weißer
Dampf stieg aus dem kochenden Wasser heraus.
Und dann kam die Mutter. Der Rassee wurde aufgegossen
und warm gestellt, die Rüchenlampe wurde ausgeblasen, daß
sie im Dunkeln nach draußen tappen mußten, die Rüchentür
wurde abgeschlossen und der Schlüssel oben aus die Tür gelegt
— da konnte ihn der Vater finden. — Und dann gingen sie
mit dem Rorb voll Wäsche durch die nebligen Straßen, bis sie
vor einem großen, schönen Hause standen. Sieh, sagte die
Mutter, dies ist es ; und ganz oben, wo das Licht brennt, im
Dach, da ist Lisbeths kleine Rammer. Ach, wir wollen hoffen,
daß dies eine gute Stelle für sie ist! — Und dann klinkten sie
die Suterrengtür auf und traten in eine herrliche Rüche.
Licht und Feuer.
1. Lin Unglück. Otto wollte die Lampe anstecken —
und machte die Ruppel kaputt! Wie kam das? Weil er das
Rouleau schon vorher runterließ. Und nun war es so dunkel,
daß man nur noch den kleinen Feuerschein am Ofen sah. Dann