1. Frühling oder Winter?
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wenn der Sturmwind uns zerzausen will, wenn uns ein Ge¬
witter überrascht hat, wenn aus dem Ofen glühende Kohlen
herausgefallen sind. (Kber geht es den Erwachsenen nicht
gerade so, sind sie nicht auch oft genug machtlos im Kampfe
gegen die Elemente? Überschwemmung, Explosion, Theater¬
brand usw.)
cl) Darum müssen wir Großen für die Kleinen sorgen:
Wir schließen die Fenster, wenn sie in der Stube spielen wollen;
wir unterhalten sie, wir erzählen ihnen Geschichten, aber machen
sie nicht unnütz bange, wir schwatzen ihnen gefährliches Spiel¬
zeug aus dem Sinn usw. usw.
2. Die neue Straße, a) Der Kinder schönstes Ver¬
gnügen war es, mit den Eltern hinauszuziehen zu ihrem kleinen
Garten draußen vor der Stadt. Da wohnten sie oft eine
Woche lang, da hatten sie auch einen kleinen Kochherd und
eine Laube dabei, worin sie ihre Schularbeiten machen konnten,
und einen lieben, alten Bpfelbaum, der seine rosenroten Blätt¬
chen über sie ausschüttete. Da waren auch wunderschöne Spiel¬
plätze. Lin Loch in der Hecke zum Durchschlüpfen, ein überaus
interessanter Graben dahinter, eine große weide drüben zum
Spielen und Blumenpflücken. Da wurde auch Fußball gespielt.
d) Da ist nun eine Straße angelegt worden, ein breiter
weg zunächst, mit Schutt und Schlacken beworfen,- und bald
entwickelt sich auf ihm ein fesselndes Leben und Treiben. Da
sind Sandhaufen zum Spielen, da ist eine Baubude, die auf
kleinen Eisenrädern steht, da qualmt ein Ksphaltkessel, da sitzen
und liegen die Straßenmacher an den Grabenrändern in der
Mittagsruhe. Die leeren wagen, die Kippwagen, die Gas¬
arbeiter . . . Endlich ist die neue Straße fertig.
3. Der Garten ist ihnen gekündigt worden, denn da soll
nun ein Haus gebaut werden, was wird mit den Bäumen