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der Wald. Bei passender Gelegenheit versäumt man nicht, Be¬
wegungen oder Geräusche nachahmen zu lassen; z. B.: Wir sägen,
neigen. Oder: Hauchen. Die Holzhauer hauchen in ihre kalten
Hände, damit die ein bißchen warm werden. Da halten sie die
Hände hohl aneinander gegen sich gewendet vor den Mund und
machen's so: —! '
Es kommen nun aber auch solche Wörter vor, deren Inhalt
den Kindern nicht bekannt ist. Zur Vermittelung, Klärung und
Abb. 40.
Vertiefung dieses Inhaltes lasse ich, sobald es nur irgend angängig
ist, neben der Erklärung auch hier das malende Zeichnen auftreten,
dann erst die sprachliche Anwendung folgen. Die Wortbedeutung
gewinnt durch so mannigfache nur ein Ziel verfolgende Tätigkeiten
(Erklärung, Zeichnung, sprachliche Anwendung, unter Umständen
dazwischen auch noch Nachahmung!) im Bewußtsein des Kindes ganz
enorm an Klarheit und Festigkeit. Ob einem Kinde der Inhalt
für ein Wort fehlt, erkennt man ja sofort daran, daß es nichts
„drüber erzählen" kann oder daß es das Wort falsch gebraucht.
Auf diese Weise fand ich z. B.: feig, scheu, schäumen, scheinen,
schielen, laichen. Bei der Erklärung halfen mir die Kinder des
zweiten bis vierten Schuljahres mit. Dann wurden nach deren
Angaben die Bildchen an der Wandtafel entworfen, abgezeichnet,
unter sie die betreffenden Buchstaben geschrieben und mit Buch-