Full text: Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre

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Der Mensch in der Einzelstellnng. 
Von der Wertschätzung der Arbeit. Körperliche und geistige 
Arbeit. Die geistige Arbeit wird von Solchen, die keine andere 
Arbeit gelten lasten, als die, welche schwielige Hände macht, ge¬ 
wöhnlich unterschätzt; warum wohl? (Man hält sie für unpro¬ 
duktiv.) Dies ist ein großer Irrtum; wohl bildet die körperliche 
Arbeit in gewister Beziehung die Voraussetzung und Grundlage 
der geistigen Arbeit, aber durch die letztere gewinnt die körperliche 
Arbeit eine erhöhtere, vertausendfachte Leistungsfähigkeit. Be¬ 
weise: James Watt, Stephenson, Elias Howe, Guttenberg, 
haben sie nicht durch Erfindungen die Leistungsfähigkeit der 
menschlichen Arbeit vertausendfacht! Die Männer aber fußten 
mit ihren Erfindungen auf der geistigen Arbeit der vor ihnen 
lebenden Gelehrten. 
5. Wirtschaft. Jeder Mensch trachtet darnach, Güter zu 
erwerben, was will er dann mit diesen Gütern thun? (Zu 
seinem Nutzen verwenden.) Die planvolle Thätigkeit zwischen 
erwerben und verwenden nennt man wirtschaften. Welche 
Namen führt die Beschaffung und Verwendung der Güter in 
der Wirtschaft? (Einnahme und Ausgabe.) — Was versteht 
man unter Wirtschaft? — Durch welches Streben wird der 
Mensch beim Wirtschaften geleitet? (Jeder Mensch strebt dahin, 
sein Leben möglichst angenehm zu gestalten und seine Wirtschaft 
daher so einzurichten, daß er mit dem geringsten Aufwande von 
persönlicher Anstrengung eine möglichst große Summe von Gütern 
und von Genuß erzielt.) Wie nennt man daher dieses wirt¬ 
schaftliche Streben? (Eigeninteresse, Egoismus.) — In welchen 
Gestalten zeigt sich das wirtschaftliche Jntereste? (a) als Erwerbs¬ 
trieb, d. h. als Streben, möglichst viel Güter zu gewinnen, b) 
als Sparsamkeit, d. h. als Streben, um aus den vorhandenen 
Gütern den möglichsten Nutzen zu ziehen und möglichst wenig 
davon zu opfern.) Wie kann das wirtschaftliche Streben aus¬ 
arten? (Der Erwerbstrieb zur H absu ch t, die Sparsamkeit zum 
Geiz.) Nachteile: Judas, Ahab; „Sammelt euch nicht Schätze —" 
Bekämpfung der Eigenliebe. „Geiz ist die Wurzel rc." — Wie 
die Überschätzung der Güter den Geiz, so verursacht die Unter¬ 
schätzung derselben die Verschwendung, —den Luxus. Was 
ist darunter zu verstehen? — Licht- und Schattenseiten desselben;
	        
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