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hier sogar seinen Tod. Eine Kanonenkugel ritz ihm ein Bein weg, und
an der Wunde starb er bald darauf.
Der Kaiser war nun in großer Not. Sein bester General war tot,
von Bayern her, wo Gustav Adolf als Sieger in München eingezogen
war, bedrohten ihn die Schweden, und die mit den Schweden verbün¬
deten Sachsen waren in Böhmen eingefallen und schon weit vorgedrungen.
2n solcher Bedrängnis bat der Kaiser Wallenstein, wieder ein Heer zu
sammeln und gegen seine Feinde zu führen. Wallenstein aber ließ sich
sehr bitten, bis er zusagte; und dann nahm er das Feldherrnamt nur
unter der Bedingung an, daß ihm niemand, selbst der Kaiser nicht, darein
reden dürfe.
Als Wallenstein die Werbetrommel rühren ließ, strömten ihm bald
große Scharen von Söldnern zu, und so gelang ihm auch bald, die
Sachsen wieder aus Böhmen zu vertreiben. Da rief der Kurfürst von
Sachsen den Schwedenkönig zu Hilfe, und bei Lützen kam es 1632 zur
Schlacht zwischen Wallenstein und Gustav Adolf. Es war ein kalter
Novembertag, und dichter Nebel lag auf den Fluren. Da bereiteten sich
die Schweden nach dem Willen ihres frommen Königs zur Schlacht
vor durch Gesang des Liedes: „Ein' feste Burg ist unser Gott". Als
aber der Nebel gefallen war, sprach der König: „Nun wollen wir dran.
Das walt' der liebe Gott! Herr Jesus, hilf uns heute streiten zu deines
Namens Ehre!" Mutig stürmten die Schweden gegen die kaiserlichen
Reihen an. Lange schwankt der Sieg. Endlich dringt der rechte Flügel
der Schweden, von dem Könige selbst geführt, siegreich vor und treibt
die Feinde in die Flucht. Da erfährt der König, daß sein linker Flügel
unter stürmischen Reiterangriffen der Kaiserlichen zu weichen beginne.
Sofort eilt er zu der Stelle, wo Gefahr ist. Seine Kurzsichtigkeit läßt
ihn zu nahe an die feindlichen Reiter gelangen. Ein Pistolenschuß zer¬
schmettert ihm den linken Arm, ein zweiter trifft ihn in den Rücken.
Mit dem Seufzer „Mein Gott, mein Gott!" sinkt er von dem Rosse.
Dieses aber stürmt weiter, und an dem herrenlosen Rosse erkennen die
Schweden, daß ihr König gefallen sein muß. Das entflammt ihren
Mut. Rache wollen sie nehmen für den Tod ihres geliebten Königs.
Am Abend gehört das Schlachtfeld ihnen. Wallenstein und die Kaiser¬
lichen sind besiegt. Erst am andern Morgen fand man des Königs
Leichnam, von den Hufen der Rosse zertreten und mit Wunden bedeckt.
Nicht nur von den Schweden, sondern auch von den deutschen
Protestanten ward der Tod des Königs tief beklagt und betrauert. Wer
sollte nun gegen den Kaiser standhalten, wer die Religionsfreiheit retten
und beschützen?