Contents: Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde (Teil 4)

§ 146-149. D. Mitteldeutsches Gebirgsland.— 2. Hessisches, — 3. Weser-Bergland. 163 
Über der Buntsandsteintafel der Rhön, besonders in der Mitte, in der „Hohen 
Rhön" (Bild 85), haben sich zahlreiche vulkanische Kuppen und Kegel aufgebaut 
(Wasserkuppe, 950 in). Sie bieten ein kleineres Abbild der französischen Land- 
schaft Anvergne (Bild 65), indes ist unsere deutsche Vulkanlandschaft mit einem 
rauheren Klima bedacht, das nur Kartoffeln, Hafer und spärlichen Roggen gedeihen 
läßt. In der Hohen Rhön sind die Berge größtenteils entwaldet und mit Wiesen 
und Weiden (Viehzucht!) bedeckt. 
Zwischen der mittleren und westlichen Senke hat sich über die jüngere Gesteins- 
tafel die größte Basaltmaffe des Deutschen Reiches ergossen, der Bogelsberg (770 m). 
Er ist ein flacher Kegel von 50 km Durchmesser (Fig. 62, S. 276) mit regelmäßigen, 
radial verlausenden Tälern. 
Ten spitzen Winkel zwischen Werra und Fulda füllt das dritte bedeutendere 
Gebirge Hessens aus, das in der breiten, einem Tafelberg ähnlichen Basaltdecke 
(Fig. 63, S. 277) des Hohen Meißners (750 m) gipfelt. 
1 T I Basalt 
27. Durchschnitt durch Hessen. 12V2fach überhöht. 
§ 147. Weil Hessen gegen die nördlichen Winde ungeschützt und im 3 hochgelegen 
ist, so ist sein Klima rauh. Dazu besitzt das den Ackerbau nicht besonders lohnende 
Land wenig Bodenschätze. 
§ 148. Die Bewohner. Das Land wird bewohnt von den mitteldeutschen 
Hessen, dem oberfränkischen Stamme, der allein von allen fränkischen Stämmen 
sich nnvermischt erhalten hat. Die Hessen gehören mit Ausnahme des Rhöngebietes 
der evangelischen Kirche an. Ihre Beschäftigung besteht überwiegend in Ackerbau, 
im Vogelsberg und in der Rhön besonders in Viehzucht. Nur vereinzelt finden 
sich große Industriebetriebe, darum ist die Anzahl der mittelgroßen Städte sehr gering. 
Politisch gehören der Vogelsberg, das Gebiet westlich davon bis zum Lahnknie 
bei Gießen und das Niddatal zun: Großherzogtum Hessen. Der Rest bildet die 
preußische Provinz Hessen-Nassau und einen Teil des Fürstentums Waldeck. 
3. Weserbergland. 
§ 149. Das Weserbergland umfaßt das Gebiet zwischen dem 
Hessischen Bergland und der Norddeutschen Tiefebene, zwischen 
dem Rheinischen Schiefergebirge und dem Harz. 
Die alten Schichtgesteine des Rheinischen Schiefergebirges sind hier in einer 
Breite von 100 km tief abgesunken und von den verschiedensten Gesteinsbildungen 
späterer Erdzeiten, besonders Sandsteinen, Kalken, Mergeln der Trias- und Jurazeit 
(§ 233), überdeckt. Diese lagern in bunter Abwechslung, da hier außerordentlich 
viele Senkungen und Einbrüche erfolgten, die eine Menge kleiner Berg- und Hügel- 
züge erzeugten. 
Durchbrnchgesteine haben im Südteile zahlreiche Kuppen und Becken gebildet. 
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