Full text: [Teil 5 = Ober-Tertia, [Schülerband]] (Teil 5 = Ober-Tertia, [Schülerband])

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26. Er schaut uns zweifelnd, staunend an, bestrebt 
Sich noch zu sprechen mit erstorbnem Munde — 
Umsonst! er sinkt zurück, er hat gelebt. 
27. Es sprach der Arzt, bemüh'nd in dieser Stunde 
Sich um den Leichnam noch: „Es ist vorbei!" 
Wir aber standen betend in der Runde. 
28. Es lagen da der Schiefertafeln drei 
Mit eingeritzter Schrift; mir ward zu teile 
Der Nachlaß von dem Sohn der Wüstenei. 
29. Und wie ich bei den Schriften mich verweile, 
Die rein in span'scher Zunge sind geschrieben, 
Gebot ein Schuß vom Schiffe her uns Eile. 
30. Ein zweiter Schuß und bald ein dritter trieben 
Von dannen uns mit Hast zu unsern Booten; 
Wie dort er lag, ist liegen er geblieben. 
31. Es dient der Stein, worauf er litt, dem Toten 
Zur Ruhestätte wie zum Monumente, 
Und Friede sei dir, Schmerzenssohn, entboten! 
32. Die Hülle giebst du hin dem Elemente; 
Allnächtlich strahlend über dir entzünden 
Des Kreuzes Sterne sich am Firmamente, 
Und was du littest, wird dein Lied verkünden. 
2. 
Die erste Schiefertafel. 
1. Mir ward von Freud' und Stolz die Brust geschwellt, 
Ich sah bereits im Geiste hoch vor mir 
Gehäuft die Schätze der gesamten Welt. 
2. Der Edelsteine Licht, der Perlen Zier 
Und der Gewänder Indiens reichste Pracht, - - 
Die legt' ich alle nur zu Füßen ihr. 
3. Das Gold, den Mammon, diese Erdenmacht, 
An welcher sich das Alter liebt zu sonnen, 
Ich hatt's dem grauen Vater dargebracht. 
4. Und selber hatt' ich Ruhe mir gewonnen, 
Gekühlt der thatendurst'gen Jugend Glut 
Und war geduldig worden und besonnen.
	        
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