Full text: Meister Bindewald als Bürger

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Prager Fenstersturz. 
Böhmische Wirren; Vor- 
spiel des großen Krie- 
ges. 
Ferdinand EL 
1619—1637. 
Dreißigjähriger 
Krieg 1618—1648. 
Zweiter Religionskrieg 
in Deutschland. 
umschränkt (absolut) zu 
machen: Der Einfluß des 
Adels wurde gemindert, 
die Stände (Etats g6- 
n^raux), d. h. die Ver- 
treter des Adels, der 
Geistlichkeit und des 
Bürgerstandes wurden 
nicht mehr einberufen 
(seit 1614). Jede Ent¬ 
scheidung traf der König 
allein. 
Während des Dreißig- 
jährigen Krieges unter- 
stützte Frankreich zuerst 
im geheimen die Prote¬ 
stanten und trat dann 
von 1635 ab-offen in den 
Kampf ein. 
Westfälischer 
Friede 1648. 
Die Reformierten wer¬ 
den in den Religions- 
frieden eingeschlossen. 
Gleichzeitig kämpften auch die N i e d e r l a 
und politische Freiheit. 
Ludwig XIV. (1643 
—1715) war am Beginn 
der Regierung minder- 
jährig. 
über seine Regierung 
S. 56. 
mus in England durch- 
zuführen, stieß er auf den 
Widerstand des Volkes, 
das seit dem 13. Jahr¬ 
hundert bereits Anteil an 
der Regierung hatte. 
Diese absolutistischen 
Bestrebungen und Karls 
I. Eingriffe in die Kir- 
chenverhältnisse Schott¬ 
lands (er wollte dort den 
Calvinismus durch die 
Anglikanische Kirche ver- 
drängen um auch oberster 
Bischof der schottischen 
Kirche zu werden) führ- 
ten eine Revolution her* 
bei. Karl I. wurde ge¬ 
fangen und 1649 hin¬ 
gerichtet. 
England wurde Repu- 
blik 1649—1660 unter 
der Leitung des Staats- 
mannes OliverEromwell. 
n d e r um ihre religiöse 
Freiheitskamps der Niederländer 1568—1648. 
Als Karl V. 1556 abdankte, teilte er seinen Länderbesitz (S. 30). Die 
durch ihren Handel reich gewordenen Niederlande fielen an seinen Sohn 
Philipp (der als Philipp II. Spanien beherrschte). Inzwischen hatte sich der 
Calvinismus namentlich im nördlichen Teil der Niederlande ausgebreitet. 
Philipp suchte mit Gewalt die Gegenreformation durchzuführen. Da er auch 
dabei verschiedene alte Vorrechte der Niederländer (es durften ohne Zustim¬ 
mung der Stände keine staatlichen oder religiösen Änderungen geschehen) ver* 
letzte, kam es zu Unruhen und Gewalttätigkeiten. 
Nun schickte Philipp den Herzog von Alba mit einem spanischen Heer 
nach den Niederlanden. Dieser verfolgte alle Teilnehmer an der Erhebung mit 
großer Grausamkeit. Viele Mitglieder des niederländischen Adels flohen vor ihm 
aus dem Lande. Graf E g tu o n t, der geblieben war, wurde ergriffen und 
1568 mit anderen Edelleuten in Brüssel enthauptet. 
Diese Gewalttaten und weitere Eingriffe in die Rechte der Niederländer (Er¬ 
hebung einer neuen Steuer) führten zu einer gemeinsamen Erhe bnng 
der Katholiken (im südlichen) und der Kalvinisten (im nördlichen Teil des Landes) 
unter Wilhelm von Nassau-Oranien. Jetzt wurde Alba abbe- 
rufen. Indem man den Niederländern entgegenkam, gelang es nun wenigstens 
die südlichen Provinzen zum Gehorsam zurückzubringen. Die nördlichen aber 
schlössen dielltrechter Uni o n zur Fortsetzung des Kampfes. Sie sagten 
l) Die Niederlande waren aus Teilen des Herzogtums Nieder- 
lothringen entstanden. Vorübergehend waren sie im Besitz der Wittelsbacher 
(durch Ludwig den Bayern erworben), dann fielen sie an Neuburgund. Nach 
Karls des Kühnen Tod kamen sie. an Maximilian I., also in den Besitz der Habs- 
burger. Karl V. gab sie an Philipp II.
	        
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