2558 ————— — Gedichte für meine Schüler gesammelt. IIJree 
Und die Erle zur Weide sprach: 
Siehe, wir leben alle, 
Und die Eiche, die starke, brach: 
AÄbermut kommt zu Falle. 
Todwund sprach der gewaltige Baum: 
Will euch das Leben nicht neiden. 
Sterben muß ich; ich schaffe Raum 
Schmiegsamen Erlen und Weiden. 
Wieget im Winde das grüne Haar 
Äber der modernden Leiche! 
Erlen und Weiden, ihr dauert, ich war, 
Aber ich war die Eiche 
27. Der singende Eisenbahnzug. 
Von Frida Schanz. 
Ich sah heut etwas, das war lustig genug. 
Ich ging am Waldrand, die Schienen entlang, 
Da kam ein langer Eisenbahnzug, 
Der sang. 
Der sang so selig, der sang so laut! 
Blasse Kinder hab' ich am Fenster gesehn. 
Wer nur dem lieben Gott vertraut, 
Konnt' ich verstehn. 
Das klang durch die Stille, ich weiß nicht wie. 
Fröhlich verhallte der letzte Ton. 
Es sei eine Ferienkolonie, 
Sagten die Leute auf der Station. 
An die blaue See ging's, wie jedes Jahr, 
Durch Wälder und Felder im raschen Flug, 
Den ganzen Tag dacht ich immerdar 
An den singenden Eisenbahnzug. 
28. Die Sperlinge. 
Von Heinrich Seidel. 
O welch ein Geschnatter, was ist denn los? 
Ach nichts, es haben die Sperlinge bloß 
Bürgerversammlung auf Nachbars Zaun, 
Wohl an die dreihundert sind dort zu schaun!
	        
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