Full text: Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse

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§. 40, Lhel'tnS Erhebung. 
Die Partei der aus Theben Vertriebenen hatte dort im¬ 
mer Verbindungen unterhalten. Nach etlichen Jahren schlichen 
sich heimlich zwölf derselben, darunter Pclopidas, verkleidet 
in die Stadt, tödteten die regierenden Häupter bei einem Ge¬ 
lage und ließen die Freiheit ausrufen. Alle Vertriebenen 
kehrten zurück; die Burg wurde erobert, die spartanische Be¬ 
satzung heimgeschickt und neue Böotarchen eingesetzt. Unter 
- diesen befanden sich Cpamrnondas und Pelopidas, 
dieser reich, kühn und klug, jener arm, bescheiden, edelmüthig, 
beide von gleicher Liebe für ihr Vaterland beseelt. 
In dem Kriege, der nun zwischen Theben und Sparta 
auöbrach, war Theben anfangs von Athen unterstützt, das 
jogar in einer Seeschlacht die spartanische Flotte vernichtete: 
da aber auch die Thebaner siegreich waren, schloßen die 
Athener aus Eifersucht Frieden mit Sparta. Die Thebaner 
setzten aber doch den Krieg fort, und Epaminondas schlug 
mittelst einer neuen, von ihm erfundenen Schlachtordnung 
371 in der Schlacht bei Leuktra die Spartaner so 
gänzlich, daß alle bisherige Furcht vor Sparta völlig 
schwand, und sick» viele Staaten an Theben an- 
s ch l o ß e n. 
Hierauf unternahmen Epaminondas und Pelopidas einen 
Feldzug in den Peloponnes, halfen dort einigen Staaten sich 
von Sparta befreien und rückten selbst vor die. Stadt 
Sparta. Da sie es aber, obgleich es keine Mauern hatte 
(denn die Tapferkeit der Bewohner sollte diese stets ersetzen), 
wegen der geschickten Vertheidigung des alten Agefilaus 
nicht erobern konnten, verheerten sie Lakonien, verschafften 
den Messcniern ihre Freiheit und zogen wieder ab. 
Da sich nun Sparta mit Athen verband und Theben 
mehrere Bundesgenoffen verlor, so konnte Epaminondas 
auf seinem zweiten und dritten Zuge nach dem Peloponnes 
nichts ausrichtcn; auch fielen die Unternehmungen der Thc- 
baner in Macedonien und Thessalien ungünstig aus. Zwar 
besiegten sie am Ende den Tyrannen Alerander von Pherä 
(in Thessalien) in der Schlacht bei Ky n o s k cph a lä,
	        
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