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Da öffnet er zornig seine Scheeren,
Spricht: Wagt es nicht und rührt mich an,
Sonst sollt ihr seh'n, wie ich zwicken kann.
109. Die Mücke im Dienste Gottes.
Es war ein heißer Tag im Monat August. Da arbeitete
der Bauer aus seinem Felde. Schon vom frühen Morgen hatte
er im Schweiße seines Angesichtes seine Arbeit gethan. Drum
suhlte er sich gegen Mittag gar müde, und legte sich auf das
nahe Gras in den Schatten, um ein Stündchen auszuruhen.
Bald aber schlief er fest ein. Unterdessen kam ein Stier herbei,
der in der Nähe weidete. Als er den Bauer schnarchen hörte,
wurde er scheu, und wollte ihn mit den Hörnern aufspießen und
wegschleudern. Aber in demselben Augenblicke kam eine Mücke,
und stach den Schläfer so aus die Nase, daß er erwachte, aufsprang
und gerade noch der fürchterlichen Gefahr entgehen konnte, die
sein Leben bedrohte. Wer hat wohl die Mücke zur rechten Stunde
gesendet? Und wem mag wohl der Bauer recht inbrünstig gedankt
haben?
f. Würmer.
110. Nutzen der Würmer.
Der Nutzen, den die Würmer uns leisten, ist größtentheils
mittelbar. Doch sind uns auch einige unmittelbar nützlich. Die
Austern, Schnecken und Seeigel ißt man; den Blutegel gebraucht
man zum Blutsaugen bei Krankheiten; aus den Perlenmutter¬
muscheln (Perlmuttermuscheln), aus manchen Schneckengehaüsen, so
wie aus den Korallenüsten macht man allerlei Kunstarbeiten; die
Perlen, ein kostbarer Putzartikel, wachsen in dem Wurme der Per¬
lenmuschel; an den Seeküsten brennt man den besten Kalk aus
Schneckengehüusen und Muschelschalen; der Badeschwamm (Erzeug-
niß und Wohnung einer Art von Gallertwürmern) ist säst allen
Familien ein Bedürfniß zur Reinigung der Kinder; ungebildeten
Völkern dienen die großen Muschelgattungen zu Gesässen, wie uns
die Malermuschel zur Aufbewahrung der Farben, und eine kleine
Art Porzellanschnecke vertritt bei einigen asiatischen Völkern sogar
die Stelle der Scheidemünze. — Doch wie gesagt, der Haupt¬
nutzen, den uns die Klasse der Würmer gewährt, ist mittelbar,
indem von ihnen unzählige Fische, Vögel und Krebse re. sich
nähren, deren Fleisch, Fett rc. uns Menschen zu gute kommt.