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Im östlichen Randgebirge liegen nahe dem Äquator die höchsten Berge Afrikas,
die Schneeberge Kenia undKilimandscharo (5500—6000 m). Auch das vul¬
kanische Kamerun gebirge im N.W. des Dreiecks am innersten Winkel des
Golfs von Guinea ist über 4000 m hoch.
4. Bewässerung. Afrika hat im N. und S. je 2 größere und 2 kleinere
Ströme; die größeren sind Nil und Niger, Kongo undZambese, die
kleineren Senegal und Gambia, Limpopo (Krokodilfluß) und Oranje.
a) Der wichtigste Fluß Afrikas ist der Nil, einer der längsten Ströme der
Erde,. Er kommt aus dem Viktoriasee (2mal so groß wie Württ.), der unter
dem Äquator liegt und die Gewässer der umliegenden Gebirge sammelt, berührt
das Nordende des Albertsees und durchströmt als „Weißer Nil" den östlichen
Sudan. In seinem an Katarakten (Stromschnellen) reichen Mittellaus durch
Nubien nimmt er bei Chartum den vom Tsanasee im abessynischen Hoch¬
land kommenden „Blauen Nil" auf. Im ruhigen Unterlauf durchströmt er
sodann in 2 Meilen brettern Tal Ägypten, das er durch seine Überschwemmungen
(woher diese?) befruchtet. Mündung ttt 2 Haupt- und vielen Nebenarmen.
d) Senegal und Gambia vom Konggebirge durchfließen das Stufen-
und Tiefland von Senegambien.
c) Der Nig er kommt vom westlichen Konggebirge, umfließt dieses in einem
nach N. gerichteten Bogen (Timbuktu) und mündet mit Deltabildung in den
Golf von Guinea. Nebenfluß: Benne nördlich vom Kamerungebiet.
d) Der seichte Tsadse e im Flachsudan (l1/2 mal so groß wie Württ.) nimmt
verschiedene Binnenströme auf; zahlreiche Krokodile und Flußpferde.
e) Die südafrikanischen Flüsse durchbrechen kurz vor ihrer Mündung
die Randgebirge und bilden deshalb im Unterlauf Wasserfälle. Der Haupt¬
strom ist der wasser- und inselreiche Kongo. Er durchströmt in nördlichem Lauf
mehrere Seen und nimmt den Abfluß des langestreckten Tanganjikasees auf,
wendet sich nördlich vom Äquator im flachen Jnnerafrika gegen W. und S.W.,
nimmt dabei noch manchen Nebenfluß aus und ergießt sich in den Atlantischen Ozean.
f) Südlich vom Kongo fließt in entgegengesetzter Richtung der Zambese,
der den Abfluß des Njassasees aufnimmt, dem Kanal von Mozambique zu.
g) Weiter gegen S. münden der Limpopo in den Indischen, der Oranje¬
fluß in den Atlantischen Ozean.
5. Klima und Erzeugnisse. Afrika ist der heißeste Erdteil. Zunächst
nördlich und südlich vom Äquator tst das Gebiet der tropischen Regen.
Weiter nach N. und S. folgen die regenlosen und darum vegetationsarmen
Zonen der Wüsten Sahara und Kalahari. Am N.- und S.-Rand
herrscht ein gemäßigtes Klima ähnlich dem Siziliens.
, Im Innern Afrikas schroffe Gegensätze zwischen glühend heißen Tagen und
empfindlich kühlen Nächten, Dürre und Regengüssen, Windstille und heftigen
Stürmen. Die Küstenniederungen leiden unter hetßer Fieberluft. — Tropische
Pflanzen: Palmen, Bananen...Reis, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle; Kultur-
strecken und Urwald in größter Üppigkeit, soweit die Bewässerung reicht. Die
Sahara ist mit Ausnahme der Oasen ohne-allen Pflanzenwuchs. DerNord-
und Südrand erzeugen Wein. Orangen u. a. Südfrüchte. An Tieren die
plumpsten und die zierlichsten Formen; neben dem Flußpferd und afrikanischen
Elefanten (Elfenbein) die Antilopen; ferner im N. das Dromedar und edle Pferde,
im S. Herden von Rindern; daneben Löwen, Panther und Hyänen, Krokodile und
iLchlanqen, zerstörende Ameisen, Skorpione, giftige Fliegen u. dgl.; die Heimat
des Schimpanse, Gorilla u. a Äffen, des Zebra, der Giraffe und des Strauß. —
Das Mineralreich liefert namentlich im S. Gold und Dtamanten.
6. Bewohner. Der N. wird bis zum Südrand der Sahara von (aller¬
dings teilweise dunlelhäntigen) Völkern kaukasischer Rasse bewohnt (Ägypter,
Äthiopier oder Abessynier, Mauren und Araber); an den Küsten und