XIII. Vaterland und Volkstum, 
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4. Und doch — du hieltst im 
segensreichen Walten 
als tapfre Frau tren bis znm Ende aus! 
Hinsank der Leib, der Geist hat stand¬ 
gehalten, 
wie's Pflicht und Brauch im Hohen- 
zollernhans, 
bis du die greise Heldentafelrunde 
znm letztenmal an deinem Tisch 
begrüßt, 
znm letztenmal dem frommen 
Schwesterbnnde 
bcu ernsten Dienst mit holdem Wort 
versüßt. 
5. Die Glocken tönen. Zeuch denn hin im Frieden, 
das Banner mit dem roten Kreuz voran! 
Barmherzigkeit sei ewig dir bcschieden, 
dieweil du hier Barmherzigkeit getan! 
Zeuch hin und melde den verklärten Lieben, 
daß ihrer fromm ein dankbar Volk gedenkt, 
und daß das Reich bis heute stark geblieben, 
vom Enkel fest wie einst vom Ahn gelenkt! K. Gerok. 
263 (283). Kaiser Friedrichs III. letzte Fahrt. 
,,Jch sähe wohl gern (er sprach es 
stumm) 
noch einmal die Plätze hier herum. 
Am liebsten auf Alt-Geltow zu, — 
und ihr kommt mit, die Kinder und du." 
Das Dorf, es lag im Sonnenschein; 
in die stille Kirche tritt er ein, 
die Wände weiß, die Fenster blank, 
zu beiden Seiten nur Bank an Bank; 
und ans der letzten — er blickt empor 
auf Orgel und auf Orgclchor 
und wendet sich und spricht: „Wie gern 
vernähn:' ich noch einmal: Lobe den 
Herrn. 
Den Lehrer im Feld, ich mag ihn nicht 
stören; 
VikyU) laß du das Lied mich hören!" 
Und durch die Kirche, klein und kahl, 
als sprächen die Himinel, ertönt der 
Choral, 
und wie die Töne sein Herz bewegen, 
eine Lichtgestalt tritt ihm entgegen, 
eineLichtgestalt, an den Händen beiden 
erkennt er die Male: „Dein Los war 
leiden, 
du lerntest dulden und entsagen; 
drum sollst di: die Krone des Lebens 
tragen. 
Du siegtest, nichts soll dich fürder be¬ 
schweren: 
Lobe den m ächtigenKönig derEhren.. 
DieHände gefaltet, den Kopf geneigt, 
so lauscht er der Stimme. 
Die Orgel schweigt. 
Theodor Fontane. 
264 (284). Kaiser Friedrichs III. Edelmut gegen den Feind. 
In der Schlacht bei Wörth traf der französische Major Duhousset 
beu General Raoult, seinen Vorgesetzten, verwundet a:n Bode:: iiegcnb. 
Die Feinde rückten heran; er aber blieb bei ihm, um sein Los mit 
ihm zu teilen, und schleppte ihn unter einen Baum. Auf den Wtmsch 
seines Befehlshabers befestigte Duhousset sein Taschentuch au der 
Spitze seines Degens, und der Feind stellte das Feuern ein, sobald 
U Viktoria.