III. Sage.
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III.
Sage.
142. Friedrich Kotbart.
1. Tief im Schoße des Kyffhäusers bei der Ampel rotem Schein
Sitzt der alte Kaiser Friedrich an dem Tisch von Marmorstein.
2. Ihn umwallt der Purpurmantel, ihn umfängt der Rüstung Pracht,
Doch auf seinen Augenwimpern liegt des Schlafes tiefe Nacht.
3. Vorgesunken ruht das Antlitz, drin sich Ernst und Milde paart:
Durch den Marmortisch gewachsen ist sein langer goldner Bart.
4. Rings wie eh'rne Bilder stehen seine Ritter um ihn her,
Harnischglänzend, schwertumgürtet, aber tief in Schlaf wie er.
5. Heinrich auch, der Oft er ding er, ist in ihrer stummen Schar,
Mit den liederreichen Lippen, mit dem blondgelockten Haar.
6. Seine Harfe ruht dem Sänger in der Linken ohne Klang,
Doch auf seiner hohen Stirne schläft ein künftiger Gesang.
7. Alles schweigt, nur hin und wieder fällt ein Tropfen vom Gestein,
Bis der große Morgen plötzlich bricht mit Feuersglut herein;
8. Bis der Adler stolzen Fluges um des Berges Gipfel zieht.
Daß vor seines Fittichs Rauschen dort der Rabenfchwarm entflieht.
9. Aber dann wie ferner Donner rollt es durch den Berg hinauf,
Und der Kaiser greift zum Schwerte, und die Ritter wachen auf.
10. Laut in seinen Angeln tönend, springet auf das ehrne Thor,
Barbarossa mit den Seinen steigt im Waffenschmuck empor.
11. Auf dem Helm trägt er die Krone und den Sieg in seiner Hand,
Schwerter blitzen, Harfen klingen, wo er schreitet durch das Land.
12. Und dem alten Kaiser beugen sich die Völker allzugleich,
Und aufs neu' zu Aachen gründet er das heil'ge deutsche Reich.
E. Geibel.
143. Heinrich der Löwe.
1. Im Dom zu Braunschweig ruhet
Der alte Welfe aus,
Heinrich der Löwe ruhet
Nach manchem harten Strauß.
Kehrein, Lesebuch. II.
2. Es liegt auf Heinrichs Grabe,
Gleichwie auf einem Schild,
Ein treuer Totenwächter —
Des Löwen eh'rnes Bild.
3. Der Löwe konnt' nicht weichen
Von seines Herzogs Seit',
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