Full text: Vierunddreißig Lebensbilder aus der deutschen Litteratur

486 
Anhang II. 
Trauerspiels —, so darf der Held nicht zum Verbrecher herabsinken. (Lessing, Emilia Galotti, 
— Goethe, Götz von Berlichingen, Egmont, Faust — Schiller, Don Carlos, Wallenstein, 
Jungfrau von Orleans, Maria Stuart — Uhland, Herzog Ernst — Hebbel, Die Nibelungen 
— G eibel, Brunhild — Wildenbruch, Die Quitzows). 
2. Das Lustspiel (Komödie). 
Der Held des Lustspiels verfolgt einen minder hohen Zweck aus dem praktischen Leben; 
es stellen sich ihm zufällige oder von andern herbeigeführte Hindernisse entgegen, bei deren Be¬ 
kämpfung er in mancherlei unbequeme Lagen und Verlegenheiten gerät, es entstehen Verwick¬ 
lungen, Verwechslungen aus Mißverständnissen oder Verabredungen, die schließlich ihre Lösung 
zur Befriedigung des Helden finden. Dies alles wirkt auf die Zuschauer erheiternd und erregt 
ihre Lachlust. (Lessing, Minna von Barnhelm — Freytag, Die Journalisten). 
3. Das Schauspiel (Drama im engeren Sinn) 
ist eine dramatische Dichtung, welche zwischen dem Trauerspiel und Lustspiel steht. Der Held 
sucht ein höheres Ziel zu erreichen, aber er geht aus dem Kampfe siegreich hervor, weil er ent¬ 
weder seinen Irrtum einsieht und aufgiebt, oder weil er die Hindernisse besiegt-, der Ausgang ist 
für den Helden ein glücklicher. (Goethe, Iphigenie — Schiller, Teil — Uhland, Ludwig 
der Bayer). 
Druck von August Klöppel in Eisleben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.