II 30
Und ob an deinem edlen Marke
Das Siechtum zehrte mondelang,
Dein Geist, der heldenmäßig starke,
Mit seinen Tücken mutig rang.
Drei kurze Lenzesmonde glänzte
Auf deinem Haupt des Reiches Krön', —
Der Vater rief, der ruhmbekränzte,
Zu sich den ruhmbekränzten Sohn.
Du Held und Dulder ohne Gleichen,
Von hehrem Himmelslicht umwebt,
Nie wird dein teures Bild erbleichen,
Das tief in unsern Herzen lebt.
Und heller flammt in fernsten Tagen
Die Glorie des Heldentums,
Mit dem das Graus'ge du ertragen,
Als aller Glanz des Schlachtenruhms.
Unendlich wird die Liebe dauern,
Mit der dein Volk dich stets geliebt,
Dein treues Volk, das heut mit Trauern
Und Klagen deinen Sarg nmgiebt.
Auf Sommerlüften kommt geschwommen
Ein Tönen, engelharfengleich:
„Der ihn geschenkt, der ihn genommen,
Wird mit dir sein, du Deutsches Reich."
Ludwig Bauer (SIuS: Jugendlust.)
Werkstoffe aus dem Leöen Kaiser Ariedrichs III.
Geburtstag: 18. Oktober 1831.
Vermählung mit Prinzessin Viktoria von England (25. Januar 1858).
Teilnahme an den Kriegen 1864, 1866 (Königgrätz) und 1870 (Weißen¬
burg, Wörth, Sedau).
Erkrankung 1887. Thronbesteigung 9. März 1888. Tod 15. Juni 1888.
Anwendung. Welches Beispiel giebt uns Kaiser Friedrich a) auf
dem Krankenlager? b) als Herrscher des Reiches? Welche Worte Kaiser
Friedrichs haben wir besonders zu beherzigen? Merke auch seinen Wahl¬
spruch: Furchtlos und beharrlich. Wie hat er ihn erfüllt a) im
Kriege? b) im Leiden?
VIII. Kaiserin JJiktorio.
Moröereitung. Wie heißt die Mutter unsers Kaisers? Wessen
Gemahlin war sie? Was habt ihr schon von ihr gehört? (Wie war sie
a) gegen die Kinder? b) gegen die Leute in Bornstedt?) Ihr sollt jetzt
mehr von ihr hören.