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geben der ganzen Umgegend eine grelle Beleuchtung. Drei Spritzen sind 
schon in voller Thätigkeit und schleudern in einem fort dicke Wasserstrahlen 
in die zischenden, prasselnden Flaminen. Von zwei anderen eben ange¬ 
kommenen Spritzen werden die Pferde abgesträngt, die Deichsel heraus¬ 
gezogen, der 150 Fuß lange Schlauch aufgewickelt und angeschraubt. Jede 
Spritze, an welcher außer den vier Feuermännern noch 10 bis 15 Spritzen¬ 
leute thätig sind, wird von einem Oberfeuermann kommandirt, der eine 
Signalpfeife an silberner Kette trägt, womit er seine Befehle ertheilt. Die 
hohen und tiefen, langen und kurzen Pfiffe übertönen jedes Geräusch und 
können von der Mannschaft nicht mißverstanden werden, die sie mit der 
bewunderungswürdigsten Ruhe, Sicherheit und Schnelligkeit ausführen, so 
daß Maschinen und Menschen stets an der richtigen Stelle und im rechten 
Augenblick in einander greifen. Das Waffer wird theils durch Schläuche 
aus den Wasserwagen in die Spritzen geleitet, theils in zahlreichen Räder- 
tienen (Kübeln) herbeigeschafft, die etwa 10 Kubikfuß fassen, an den Straßen¬ 
brunnen gefüllt und durch zwei Mann gezogen werden, worauf man in 
ledernen Feuereimern das Wasser in die Spritzen schöpft. Einige Schläuche 
werden auch direkt auf die Abflußröhren der Wasserleitung geschraubt, wo¬ 
raus das feuervernichtende Element in mächtigen Doppelstrahlen heraus¬ 
schießt. Allein die 150 Fuß langen Schläuche erreichen nicht mehr gewisse 
Therle des brennenden Hauses. Ein Pfiff, und sie werden zurückgezogen. 
Ein zweiter Pfiff, und ein neues 50 Fuß langes Schlauchende wird ange¬ 
schraubt, worauf die Fontainen von neuem und diesmal wirksamer spielen. 
In der Mitte des Platzes hält der Branddirektor, umgeben von seinen 
Officieren oder Brandmeistern, die seine Anordnungen an die einzelnen 
Kolonnen befördern; oder er ertheilt seine Befehle direkt durch einen Hor¬ 
nisten, der sich an seiner Seite befindet und jene mittelst schriller Signale 
zur allgemeinen Kenntniß bringt. 
4. Schon ist die Kommunikation im Innern des Hauses unterbrochen 
da die hölzernen Treppen und der Estrich der einzelnen Stockwerke bereits 
vom Feuer ergriffen sind, und doch befinden sich noch Menschen im Hause, 
die jetzt wimmernd und händeringend an zwei Giebelfenstern erscheinen: 
zwei Frauen und zwei Kinder. Ein Angstgeschrei ertönt von der gaffenden 
Menge, auf den Gesichtern malt sich bleiches Entsetzen. Doch Geduld! schon 
nahen die Retter. Ein Hornsignal und ein lang Zitternder Pfiff! Da 
rennen acht Feuermünner, jeder mit einer Le ter nach dem Gebäude. Die 
beiden ersten lehnen ihre Leitern, die etwa die Höhe eines Stockwerks haben, 
senkrecht gegen die Wand, indem sie mit dem obern Ende derselben, an 
welchem sich ein eiserner, gegen zwei Fuß langer Haken befindet, die Fenster 
der Beletage einstoßen und den Haken am Fensterbrett befest gen. Wie die 
Eichkätzchen fliegen sie die 12 bis 15 Sproßen bis zur Sp tze hinauf, wo¬ 
rauf sie sich selber mittelst der starken Feder eines Gurthalens, den sie an
	        
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