fullscreen: Mittelstufe (Teil 1)

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7. Das Reichs!,lud Llsajr-Luthringe». 
(3/8 o. Brandenburg — 1,7 M. E. — 5/ß kath.) 
1. Elsaß-Lothringen war von den Franzosen vor etwa 200 Jahren (Straß- 
bnrg 1681) von Deutschland losgerissen worden. Seit 1871 ist es wieder mit 
Dentschland, seinem Mntterlande, vereinigt. 
2. Das Elsaß ist ein gar herrliches Land. Mit Wohlgefallen betrachtet 
das Auge die fruchtbaren Kornebenen, die sich hier am linken Ufer des Rheins 
von Basel bis Lauterburg hin erstrecken. Wegen ihrer Fruchtbarkeit ist die Ebene 
dicht bevölkert. Ein Dorf liegt neben bcm anderen, und schöne, mit Obstbäumen 
bepflanzte Straßen sichren von Ort zu Ort. Im Westen grenzt diese Ebene an 
ein noch reicher gesegnetes Hügelland, das von unten bis oben mit Weinbergen 
bedeckt ist. Die Bewohner dieses Landstrichs treiben fast alle Weinbau und sind 
durchweg sehr wohlhabend. Ans vorspringenden Hügeln erblickt man hier viele 
Bnrgtrnmmer, die teils aris dem 30jährigen Kriege, teils ans der französischen 
Revolution herrühren. Bon diesem schmalen Hügellande steigt man zu dem 
mächtigen Walle des Wasgaus empor, der mit großen Wäldern bedeckt ist. — 
Die Bewohner des Elsaß sind schwäbischer Abkunft und verraten schon durch ihre 
Sprache und ihr ganzes Wesen, daß sie deutsche Landeskinder sind. 
3. Städte im Elsaß. Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßbnrg (150 T.), 
an der Jll, eine sehr starke Festung itnb die bedeutendste Handelsstadt des ganzen 
Oberrheins. Das berühmte Münster hat nächst dem Ulmer und Cölner Dom den 
höchsten Kirchturm der Erde. In Straßburg wohnt der Kaiserliche Statthalter 
Elsaß-Lothringens, auch befindet sich dort eine Universität. Bon Straßbnrg führt 
längs des Rheins — der wegen seines reißenden Laufes zwischen Straßbnrg 
und Basel wenig zur Schiffahrt geeignet ist — der Rhein-Rhone Kanal nach 
Mülhausen (00 T.), dem Mittelpunkte einer großartigen Baumtvolltveberei ui#> 
Kattundruckerei. Als Schlachtörter des Elsaß sind Weißen bürg und Worth zu 
merken. (Geschichte II. T. S. 104.) 
4. Deutsch-Lothringen ist ein hügeliges Land, das neben Getreide auch viel 
Obst und Wein erzeugt. Die Hauptstadt ist Metz (60 T.), eine uralte Stadt und 
sehr starke Festung, an der Mosel gelegen. In der Nähe Mars la Tour und 
Vionville; nach der Rheinprovinz zu bei Forbach die Spicherer Höhen. (1870.) 
){. Die Deuwhurr Deutsch!,iui>s und ihre Deschästiguug. 
1. Bewohner. In Dentschland leben über 56 Millionen Menschen. Auf 
1 qkm kommen im Durchschnitt ettva 104 Betvohner. Im allgemeinen ist der 
Osten und Norden weniger bevölkert als der Westen und Süden. So kommen 
ans 1 qkm in Pommern durchschnittlich 53, in Mecklenbnrg-Strelitz sogar nur 
35 Menschen, während z. B. in Baden 127 Menschen auf 1 qkm wohnen. 
Am dichtesten wohnen die Menschen in den Landstrichen beisammen, tvo sich ein 
großartiges Jndnstriewesen entwickelt hat, also z. B. im Königreiche Sachsen 
(280 auf 1 qkm) sowie in der Rheinprovinz (215 ans 1 qkm) und in Westfalen 
(155 auf 1 qkm). Etwa 3 Millionen der Bewohner Deutschlands sind Nicht- 
deutsche. 2V2 Millionen hiei von gehören dem Stamme der Slaven an. Sie wohnen 
besonders im östlichen Preußen (Polen) und im Königreiche Sachsen (Wenden). Der 
Rest verteilt sich auf Franzosen in Lothringen, Litauer in Ostpreußen und Dänen 
in Nord-Schleswig. Dem Bekenntnis nach sind */3 Evangelische und l/a Katho¬ 
liken. Inden sind im Osten Preußens, in Hessen und im Elsaß am stärksten vertreten.
	        
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